06.05.2013 Aufrufe

jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„Dies Tor links“, sagte der Vater, „mit dem Steinbild des<br />

segnenden Erlösers führt in den Bischofshof. Wir gehen durch das<br />

andere Tor, über dem sich das Bildnis des Herzogs Albrecht, des<br />

Stifters der Universität, in Stein gehauen, befindet“.<br />

Damit öffnete er das Pförtchen in der Mauer, rechts von dem<br />

großen hölzernen Torweg.<br />

„Es gehört zu dem Amt des Probstes“, sagte er dabei, „alle Tage<br />

um 9 Uhr abends das Pförtchen zu verschließen“. Sie gingen nun<br />

über einen mit einer Reihe von Linden besetzten Platz zwischen<br />

einem Bretterzaun und der Domkirche. Am Ende des Zauns<br />

erschien links ein zweistöckiges Gebäude, die neue Kommunität,<br />

wie der Vater sagte, wo etliche Studenten sich<br />

aufhalten und<br />

gespeist werden, über dessen Tür eine Steintafel mit lateinischer<br />

Inschrift und zu beiden Seiten die Steinbilder des Herzog<br />

Albrecht<br />

olgte dem Vater, der an diesem Gebäude um die Ecke<br />

ächtigen regelmäßig aufgeschichteten Holzhaufen<br />

266 und seines Sohnes Albert Friedrich 267 eingemauert<br />

waren, wie der Vater erläuterte.<br />

„Halte dich nicht damit auf, die Inschrift zu lesen und zu<br />

übersetzen, du kannst ein anderes Mal hergehen, wenn du Zeit<br />

hast“, <strong>als</strong> Johannes hingehen wollte.<br />

Dieser f<br />

links bog, nach einem eingebauten Gebäude sich wendete,<br />

welches hinter m<br />

fast versteckt lag.<br />

Eine scheltende Stimme hörten die Nähertretenden, <strong>als</strong> sie<br />

herankamen, und vernahmen dazwischen eine weinende weibliche<br />

Stimme. Als Vater und Sohn durch die offene Haustür traten,<br />

sahen sie einen wohlbeleibten Mann in Hemdsärmeln vor einer<br />

weinenden Magd stehen, welche von ihm heftig gescholten wurde.<br />

„Nun, alter Freund“,<br />

sagte der alte Wilm, ihm die Hand auf die<br />

Schulter legend, „habt Ihr schon wieder Ärger gehabt?“<br />

Probst Heidenreich wendete sich um:<br />

„Ihr seid’s, alter Freund“, sagte er, ihm die Hand reichend.<br />

„Habt Euch lange nicht bei mir sehen lassen. Es ist aber auch<br />

wirklich dazu angetan, dass man sich zu Schanden ärgern muss.<br />

Hat da das dumme Mensch hier heute ein neues, reines, frisch<br />

gewaschenes Tischlaken mit einem Ende in die Fleischsuppe<br />

getaucht. Das sieht<br />

aber das blinde Mensch nicht und deckt es<br />

ruhig<br />

auf den ersten Tisch. Die niederträchtigen Famuli<br />

266 1490 - 1568<br />

267 1553 - 1618<br />

158

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!