06.05.2013 Aufrufe

jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Nase in die ihnen zugewiesenen Sachen stecken und nicht<br />

Kriminalfälle aburteilen usw“.<br />

„Warum ließ sich aber der kluge Herr Kanzler nicht den<br />

Inculpanten 692 nach Königsberg kommen, da hätte er ihn doch in<br />

der Peinstube gründlich verhören können?“ fragte Drig<strong>als</strong>ki.<br />

„Ja, das ging nur nicht“, antwortete Rohr, „unser <strong>Angerburg</strong>er<br />

Amtshauptmann übernahm es nicht, den Kerl nach Königsberg zu<br />

schaffen. Seine Spießgesellen könnten ihn unterwegs befreien. Es<br />

hätten sich schon einige verdächtige Gestalten in der Nähe des<br />

Schlosses gezeigt. Nun wird der Herr Kanzler wohl einen<br />

Deputierten vom H<strong>als</strong>gericht nach <strong>Angerburg</strong> schicken, um den<br />

Kerl dort zu verhören“.<br />

„Was machen die Herrn dann aber mit solch einem Kerl für<br />

Umstände, was wollen sie denn von ihm herausbekommen?“<br />

fragte Ditzel.<br />

„Ja, seht Herr“, sagte Rohr, „wenn der Kerl nur den<br />

Amtshauptmann Lemke geschlagen und gewürgt hätte, würde der<br />

Herr Kanzler nicht so viel Lärm machen. Auch wegen der<br />

Wegelagerer würde er wohl nicht einen Deputierten schicken. Der<br />

Kerl weiß es aber allein, wo er die schwedische Kriegskasse<br />

versteckt hat, darum handelt es sich hauptsächlich. Über den<br />

Überfall auf der Landstraße könnt Ihr uns, Herr Thomas, wohl die<br />

beste Auskunft geben“.<br />

„Gewiss kann ich das, Ihr Herren“, sagte Thomas, „aber, wie<br />

kamt Ihr überhaupt auf den Schieler?“<br />

„Euer Knecht hielt gerade Vortrag über seine Heldentaten, <strong>als</strong><br />

wir zu den Leuten an das Feuer kamen“, sagte Ditzel, „da war’s<br />

ganz natürlich, dass wir auf den Gefangenen kamen. Aber erzählt<br />

uns doch, wie es eigentlich mit dem Überfall war, bei Eures<br />

Knechts Erzählung ist viel Aufschneiderei“.<br />

Thomas erzählte das Abenteuer, sowie das Verhör bei dem<br />

Herrn Landrichter Pilkowski.<br />

Als er geendet hatte, meinte Rohr: „Da wäre es doch am<br />

einfachsten, den Spitzbuben auf die Folter zu legen, dann würde<br />

er schon reden, und es muss sich doch schließlich ausweisen, ob<br />

er sich die Kriegskasse aus ihrem Versteck geholt hat oder nicht“.<br />

„Nun, zur Folter möchte ich denn doch nicht so ohne weiteres<br />

meinen Beifall geben“, sagte Drig<strong>als</strong>ki.<br />

„Warum denn nicht?“ fragte Rohr, „das ist ja das beste Mittel,<br />

solch einem verstockten Kerl die Zunge zu lösen“.<br />

692<br />

Inculpant [aus<br />

dem Latein.], Beschuldigter<br />

425

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!