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einem der schlechten Krüge unterwegs zu nächtigen, möchte für<br />

Euch nicht gut sein. Meiner Meinung nach ist’s am besten, Ihr legt<br />

Euch <strong>jetzt</strong> bald nieder, damit Ihr Euch ordentlich erwärmt und<br />

ausruht, und morgen fahren wir dann recht früh aus“.<br />

„Du hast Recht, mein Sohn“, antwortete der Alte. „Mich hat die<br />

Fahrt doch mehr angegriffen, <strong>als</strong> ich dachte. Ich schäme mich<br />

aber <strong>jetzt</strong> schon zur Ruhe zu gehen. Es ist ja noch nicht einmal 5<br />

Uhr“.<br />

Thomas beeilte sich, für seinen Vater ein gutes Bett zu<br />

bestellen, und brachte ihn zur Ruhe. Der Alte schlief auch bald<br />

sanft ein. Thomas war noch einige Stunden in der Gesellschaft der<br />

guten Bürger Domnaus, die sich zum Abendbrot<br />

zusammengefunden hatten. Er verhielt sich aber, nach seiner<br />

Gewohnheit unter Unbekannten, meistenteils schweigend und<br />

aufmerksam zuhörend.<br />

Am anderen Morgen war der alte Wilm, den die Ruhe gestärkt<br />

und gekräftigt hatte, schon früh munter. Es wurde trotz der<br />

großen Dunkelheit recht früh abgefahren, um Schippenbeil zeitig<br />

zu erreichen. Als der Tag zu grauen begann, hielt Thomas an und<br />

stieg ab.<br />

„Was ist denn mit den Pferden?“ fragte sein Vater. „Ist etwas<br />

am Geschirr entzwei?“<br />

„O, nein“, erwiderte Thomas, den Vorderfuß des einen Pferdes<br />

untersuchend. „Den Braunen hat der Domnauer Schmied<br />

vernagelt. Das Pferd geht auf drei Beinen. Was machen wir nun?“<br />

„Da wird doch wohl nichts helfen“, sagte der Vater, „<strong>als</strong> Schritt<br />

für Schritt weiterzufahren. In den Dörfern, durch die wir kommen,<br />

ist keine Schmiede. Auch darfst du das Eisen nicht abreißen, denn<br />

bei den bergigen glatten Wegen kann das Pferd nicht<br />

unbeschlagen gehen“.<br />

Thomas stieg auf, indem er dem ungeschickten Schmiede in<br />

Domnau nicht eben das beste Lob erteilte. Langsam, sehr langsam<br />

ging’s weiter. Öfters musste angehalten werden, um dem lahmen<br />

Tier Ruhe zu gönnen. Thomas ging meistens mit Cerber neben<br />

dem Schlitten.<br />

„Gott Lob“, sagte Thomas, „da ist die Spitze des Kirchturms von<br />

Schippenbeil zu erblicken. Nun vorwärts, Brauner“.<br />

Es dauerte noch ziemlich lange, bis die Stadt zu den Füßen der<br />

Reisenden lag. Vorsichtig fuhr Thomas das steile Ufer der Alle<br />

hinab auf das Eis des Flusses<br />

und dann, da eine Brücke fehlte, auf<br />

der Alle an die östliche Seite der Stadt. Darauf ging’s wieder steil<br />

das Ufer hinauf, vor dem Einfluss der Guber in die Alle, und zuletzt<br />

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