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sollst du Mensch nun schnell laden! Einen traf es am Kopf, einen<br />

an der Brust, einen an den Füßen. Und dann waren die Teufel<br />

auch schon da. Wir wehrten uns, so gut wir konnten. Aber das<br />

ging nicht lange. Der Oberst war tot, die Hauptleute waren tot.<br />

Ich hatte einen Pfeil im Arm, und das linke Bein war mir ganz<br />

zerschossen. Der Wachtmeister hatte einen Pfeil im Rücken und<br />

war am Kopf verwundet. Wir lagen nicht weit voneinander. Es<br />

kamen immer mehr von den verfluchten Tataren, griffen sich die<br />

Pferde und die Menschen. Dann kamen noch die Pollaken mit ihren<br />

Schnauzbärten und strammen Decken. Es ist ein Wunder, dass sie<br />

mich nicht totgetrampelt haben. So lagen wir bis nachmittags. Der<br />

Wachtmeister erholte sich etwas und setzte sich hin. Er nahm ein<br />

Tuch und wollte es um den Kopf binden. Ich sagte:„Wachtmeister,<br />

lebt er noch?“ Er sagte: „ Jurray, verfluchter Schweinshund, komm<br />

her und hilf mir auf!“ Ich kroch zu ihm hin, es tat mir sehr weh.<br />

„Zieh’ doch den Pfeil<br />

aus deinem Arm“, sagte er, packte an und<br />

riss ihn heraus. „Nun verbind’ mir den Kopf“, sagte er. „Er tut mir<br />

sehr weh, aber verbind’ ihn! “ Nun machte er sich an mich heran,<br />

riss mir die beiden Pfeile aus dem Fuß, aber einer brach ab. „Was<br />

machen wir <strong>jetzt</strong>?” fragte er. „Gehen können wir nicht und liegen<br />

bleiben können wir auch nicht. Die niederträchtige verfluchte<br />

Kanaille wird<br />

wohl bald hier sein und uns totschlagen und<br />

ausziehen. Probier’ doch mal, Jurray, ob du nicht etwas zum Essen<br />

findest“. Ich kroch zu den Toten. Richtig, da fand ich Brot und<br />

Wurst, auch Wein, und brachte ihm davon auch. Als wir aßen, was<br />

sahen wir da: Mein Wullensteener kam angerannt, der Fuchs des<br />

totgeschlagenen Obersten Rosen. Ganz schwitzig und wild, den<br />

Sattel unter dem Bauch. Sie müssen ihn wohl gehörig<br />

herumgesprengt haben. Aber nun greif’ einer den man! Es dauert<br />

nicht lange, da ist mein Fuchs bei den toten Hakenschützen,<br />

immer mit der Schnauze auf der Erde. Ich pfiff, er kannte das, und<br />

fing gleich an, mit den Ohren zu spielen. „Wullensteener! “ rief ich.<br />

Aha, nun kam er angerannt und ließ sich von mir greifen. Ich<br />

streichelte und beklopfte ihn. Er<br />

erkannte mich. Ich fütterte ihn<br />

mit Brot und machte ihm den Gurt los. In der Satteltasche fand<br />

ich noch eine Tennflasche mit Wein.<br />

„Nun Wachtmeister, sagte ich, kommt! Jetzt können wir<br />

vielleicht doch noch wegkommen und werden nicht<br />

totgeschlagen“. Ich half dem Wachtmeister aufs Pferd. Das war<br />

ein schwieriges Stück Arbeit, denn er war ein schwerer Mann.<br />

Dann stieg ich auch auf den Fuchs, und nun ritten wir beide ganz<br />

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