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„Das vor uns ist das Dorf Gutten“, sagte Stephan, „und dort<br />

nicht weit vom letzten Haus des Dorfs ist ein Riese begraben.<br />

Kannst sein Grab deutlich sehen, es sieht von hier so aus wie ein<br />

in die Erde gebauter, mit Rasen bedeckter sehr großer Keller“.<br />

„Aha“, sagte Jasch, „das lange Ding da, es scheint an 20<br />

Schritte lang zu sein“.<br />

„Das Grab ist viel länger“, sagte Stephan, „wohl gegen 50<br />

Schritt, und an 30 Schuh hoch, ich bin oben gewesen. Da liegt ein<br />

Riese begraben, der<br />

ein mächtiger Zauberer war. Er hat die bösen<br />

Geister auf der Teufelsinsel festgebannt, dass sie anderwärts nicht<br />

weiter Schaden und Schabernack machen können. Aus Rache<br />

haben sie alle Steine, die auf der Teufelsinsel waren, große und<br />

kleine, auf das Grab ihres Feindes geschmissen. Die meisten<br />

großen sind auf die dem See entgegengesetzte Seite gefallen. An<br />

manchen ist noch der Abdruck der Teufelskrallen zu sehen“.<br />

„Na, die müssen gut schmeißen können“, sagte Jasch, mit<br />

Verwunderung über die riesigen Steine, die aus dem Schnee<br />

herausragten. „Bis zur Teufelsinsel kann von hier ganz gut eine<br />

halbe Meile sein. Aber bei uns hat sich noch was Wunderbareres<br />

begeben, da ist ein Jäger in Jakunowen<br />

uschen See. Als der eines Tages auf die Jagd geht,<br />

da<br />

enn ich bin in<br />

380 gewesen. Der wohnte<br />

am Rehsa<br />

verfolgt er ein wildes Schwein, das rennt immer gradeaus, und<br />

findet er in einem Tal mitten im Sumpf eine vollständige Kirche,<br />

ganz mit Bäumen auswendig und inwendig vollgewachsen. Da<br />

kamen seine Nachbarn vom Rehsauschen See, rodeten die Bäume<br />

aus und bauten sich um die Kirche an. Das ist unsere<br />

Engelsteinsche Kirche, und ich muss das wissen, d<br />

Engelstein zu Hause“. 381<br />

380 Jakunowen: gegr. 1438 <strong>als</strong> Daimlack (Daimelauken), nach 1929 in Angertal umbenannt<br />

381 Die Legende von den Jakunower Jägern, die die Reste der Engelsteiner Kirche fanden, ist<br />

umstritten, da es dam<strong>als</strong> noch keinen Ort namens Jakunowen gab. Der <strong>Angerburg</strong>er Superint.<br />

D. H. Braun schreibt 1886 in seinem Buch Alte und Neue Bilder aus Masuren: „Es war im<br />

Jahre 1406, <strong>als</strong> eine Schar rüstiger Männer mit Äxten bewaffnet an den Resauer See<br />

wanderten, um hier ein Stück des dichten Waldes auszuroden, sich Häuser zu bauen und eine<br />

neue Heimat zu gründen. Schon stand eine Zahl von Wohnhäusern und Schuppen aufgerichtet,<br />

<strong>als</strong> sie beim weiteren Vordringen in den Wald eine verfallene Kapelle fanden. … Die<br />

Kolonisten vom Resauer See waren über ihren Fund so hoch erfreut, dass sie ihre erste<br />

Ansiedlung verließen, die bereits errichteten Gebäude abbrachen und hier ihre Wohnungen<br />

rings um die entdeckte Kirche aufschlugen“.<br />

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