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„Nicht von den Polen und Tataren allein haben vor 30 Jahren die<br />

Verwandten des Herrn Reichsgrafen große Verluste und Schaden<br />

gehabt, sondern auch von anderen gottlosen Leuten. Die haben<br />

Steinort bei Nacht angesteckt, Schuppen und Scheunen, Vieh und<br />

Pferde, alles wurde verbrannt, Pristanien war ganz eingeäschert<br />

und ruiniret. Labab ist…“<br />

Plötzlich öffnete sich die Tür und ein schöner schneeweißer<br />

dänischer Hund mit silbernem H<strong>als</strong>bande sprang wedelnd auf den<br />

Pfarrer zu und legte seine Pfoten auf das Knie desselben.<br />

Der Pfarrer sprang auf: „Wenn der Phöbus da ist“, rief er, „so ist<br />

Exzellenz der Oberburggraf auch nicht weit. Doch, wie seh’ ich aus<br />

mit dem Schlafpelz, ohne Perücke“.<br />

Er eilte in die Kammer und erschien bald wieder in der<br />

Stutzperücke und langem schwarzen<br />

Rock mit vielen Knöpfen, die<br />

vom<br />

H<strong>als</strong>e bis zum Ende des Schoßes in einer Reihe standen.<br />

Durch die geöffnete Tür aber trat ein schöner hochgewachsener<br />

Herr von 50 Jahren im pelzverbrämten<br />

Jagdrock, eine blonde<br />

Perücke<br />

und einen Federhut auf dem Haupt, eine schöne Dame im<br />

Reitkleid am Arm führend, in das niedrige Zimmer.<br />

Beide Brüder verneigten sich tief. Durchs Fenster sehend<br />

bemerkte Thomas auf der Straße mehrere berittene Diener und<br />

einige Jäger, welche die Hunde an der Leine hielten.<br />

„Nun, was sagt der Pastor dazu, dass wir ihn bei der Hetze so<br />

unversehens überfallen, um ein wenig<br />

auszuruhen?“ fragte der<br />

hohe Herr.<br />

Der Pfarrer und Thomas rückten schnell die Lehnstühle zum<br />

Kaminfeuer, und ersterer bat die Herrschaften, sich<br />

niederzulassen.<br />

„Wen habt Ihr da bei Euch?“ fragte der Oberburggraf, nachdem<br />

er und seine<br />

Gemahlin sich niedergesetzt hatten.<br />

„Meinen Bruder Thomas, Exzellenz zu dienen“, sagte der Pfarrer,<br />

„der die Handlung unseres Vaters in <strong>Angerburg</strong> übernimmt. Mein<br />

Bruder kam mit Waren aus Königsberg, ist aber von Räubern<br />

zwischen Bartenstein und Rastenburg überfallen und ihnen nur mit<br />

knapper Not entgangen“.<br />

„Erzählt mir genau den Vorgang“, wendete sich der<br />

Oberburggraf<br />

an Thomas.<br />

Dieser berichtete nun einfach, kurz und genau, wie es sich<br />

begeben hatte, sowie über seine Anzeige in Rastenburg, während<br />

der<br />

Oberburggraf<br />

und seine Gemahlin gespannt zuhörten.<br />

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