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Prutener 434 Anno 1234 in der Schlacht an der Sirgune 435 , neben<br />

ihrem heiligen Wald. Die Prutener wichen nun zurück, aber nicht<br />

weit. Sie setzten sich hinter der Passarge fest. Da sie auch diese<br />

Position verloren, gingen sie über den Pregel. Es ist in allen<br />

Geschichtsbüchern, die mir zu Gesicht gekommen sind, nicht<br />

erzählt, dass die Prutener mehrere Weiber hatten, was doch<br />

deutlich aus einer Urkunde von 1249 hervorgeht, welche der<br />

Magister Hartknoch <strong>als</strong> Beilage zu seinem edierten Duisburg hat<br />

abdrucken lassen. Die erste Ruhestätte der Prutener, ein<br />

Romowe 436 , war bei Heiligenbeil. Die Weiber mit den vielen<br />

Kindern und den geretteten Schätzen wurden nach Osten<br />

vorausgeschickt. Im Norden des Pregels dachten die Prutener nun,<br />

Ruhe zu haben. Hier richteten die Priester ein Romowe ein,<br />

befestigten auch den Galtgarben 437 , erwehrten sich auch ziemlich<br />

der Christen, bis Ottokar v. Böhmen 438 kam. Da mussten sie<br />

wieder weiter nach Osten. Die Weiber der Prutener wurden von<br />

den Wild-Hütern, denen sie wohl manchmal viel Plage gemacht<br />

haben mögen, recht despektierlich 439 behandelt. Bei der Mündung<br />

der Angerapp 440 in den Pregel scheinen die Haufen sich getrennt<br />

434<br />

Die Bezeichnung Prut ener wird <strong>als</strong> Synonym für Pruzzen / Prußen verwendet und<br />

entspricht einem älteren Sprachgebrauch.<br />

435<br />

Die Sorge (ein Zufluss des Drausensees) hieß zur Ordenszeit Sirgune, Serige, Sirge. Im<br />

Prußischen bedeutete dieser Name "Fluss der Hengste“. Nicht weit von Blumenau entfernt<br />

fand 1234 zur Winterzeit auf gefrorenem Boden die Schlacht an der Sirgune statt. Das<br />

Ordensheer unter Führung von Landmeister Hermann Balk, unterstützt von den<br />

Pommerellenherzögen Swantopolk und Sambor sowie von polnischen und schlesischen<br />

Rittern, traf auf eine große Schar von prußischen Kriegern, u. a. Pomesaniern. Es war die<br />

einzige Feldschlacht der gesamten Eroberungszeit und der Orden konnte hier seine<br />

militärische Überlegenheit voll ausspielen. Die Prußen wurden vernichtend geschlagen und<br />

verloren 5000 ihrer Leute.<br />

436<br />

Romowe (litauisch Romuva, mittelalterl. Romehnen, Kreis Fischhausen) war ein<br />

Kultmittelpunkt der Prußen. Er befand sich vermutlich in Nadrauen, im historischen Samland.<br />

Die Silbe rom / ram bedeutet in den baltischen Sprachen ruhig, still, heilig.<br />

437<br />

Galtgarben, der höchste Punkt des Samlandes in Ostpreußen, ca. 20 km nordwestlich von<br />

Königsberg, 110 m hoch.<br />

438<br />

Ottokar Přemysl (* um 1232; † 26. August 1278 in Dürnkrut, Niederösterreich) war <strong>als</strong><br />

Ottokar II. König von Böhmen (ab 1253). Die Friedensphase nach den Machtkämpfen gegen<br />

Ungarn nutzte Ottokar II., um den Deutschen Orden bei zwei Kreuzzügen im Baltikum gegen<br />

die Prußen zu unterstützen. Im Winter 1254 zog er nach Samland, um den Aufstand der Samen<br />

zu unterdrücken. Nach dem Sieg trug er dazu bei, die Bevölkerung um Königsberg zu<br />

christianisieren. 1255 hat der Deutsche Orden auf Veranlassung Ottokar II. eine Burg namens<br />

Conigsberg errichtet. Die umliegende Stadt wurde später <strong>als</strong> Königsberg bekannt.<br />

439<br />

Respektlos / abschätzig / verächtlich<br />

440<br />

Bei Insterburg<br />

276

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