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„Das war ein schweres Stück Arbeit, ihn loszubekommen“, sagte<br />

Boretius 580 . „Ich war froh, <strong>als</strong> ich meinen Gast zum Aufstehen<br />

brachte, aber da dreht er sich um und nun geht’s wieder los.<br />

Endlich habe ich ihn im Hausflur, der Alte begleitet uns hinaus, da<br />

bleiben sie wieder stehen und können nicht auseinander. Nun hielt<br />

ich’s nicht länger aus und empfahl mich. Er wird bald<br />

nachkommen, es wird beiden bald kalt werden“.<br />

„Der <strong>Angerburg</strong>er Kaplan scheint mit dem alten dummen Zeug<br />

solch ein Narr zu sein, wie unser alter Wedeke und du mit deiner<br />

Schulmeisterei“, sagte die Frau. „Jetzt nimm nur einen Bissen,<br />

weil du so hungrig bist. Wer weiß, wann jener zum Essen kommt.<br />

Ich hab’ es aber ganz vergessen, dir zu<br />

sagen, die Kinder sagten<br />

mir schon lange, dass ein Mann auf dich wartet. Den Tisch werd’<br />

ich gleich decken“.<br />

Thomas stand am Fenster so fern <strong>als</strong> möglich von der Tür. Diese<br />

öffnete sich und der Diakonus Boretius trat ein, mit beiden Backen<br />

kauend. Thomas ging auf ihn zu, verneigte sich höflich und sagte:<br />

„Verzeiht, Herr Diakonus, dass ich so unverschämt bin, meinen<br />

Schwager, den Diakonus Nebe bei Euch aufzusuchen, der Abend<br />

kommt und wir haben noch meilenweit zu fahren“.<br />

„Freut mich, freut mich sehr“ sagte Boretius, „dass der Herr mir<br />

bei der Gelegenheit die Ehre seines Besuches in meiner geringen<br />

Wohnung schenkt. Setzt Euch doch nieder, Herr, Euer Schwager<br />

wird im Augenblick da sein, da er sich nur noch von dem Herrn<br />

Pfarrer in der Haustür<br />

verabschiedet“.<br />

Eine Magd kam hinein, um den Tisch zu decken. Die Frau des<br />

Diakonus trat gleich darauf ein,<br />

der Thomas ebenfalls eine höfliche<br />

Entschuldigung wegen seines Eindringens entgegenbrachte und<br />

die in gleich höflicher Weise erwidert wurde. Da hörte Thomas ein<br />

Scharren mit den Füßen in der Tür nach dem Hausflur, die sich<br />

sogleich öffnete. Herein trat Nebe mit strahlendem Gesicht.<br />

„Ein netter Mann, ein sehr netter Mann, dein Pfarrer Wedeke“,<br />

sagte er zu Boretius. „Sieh, was er mir geschenkt hat, eine alte<br />

Münze. Er hat zwei gleiche und eine hat er mir gegeben“.<br />

580 Der Diakon George Boretius in Lötzen wurde 1689 Diakon u. Pfarradjunct in Arys, 1690<br />

Pfarrer in Arys, 1693 Pfarrer in Lötzen, wo er am 1. Sept. 1710 starb [E. Anderson: Fernere<br />

Schicksale der in der Familiengeschichte vorkommenden Personen].<br />

Er stammt aus Bäslack; war zuerst Kantor in Goldap, wurde am 13. Mai 1680 <strong>als</strong> Diakonus in<br />

Lötzen ordiniert. Von 1689 – 1693 war er Pfarrer in Arys und wurde dann von dem<br />

Amtshauptmann Georg Ernst v. Schlieben <strong>als</strong> Pfarrer nach Lötzen berufen und am 26. Sonntag<br />

nach Trinitatis durch den Erzpriester aus Rastenburg Salomon Jester introduziert [Superint. E.<br />

Trincker: Chronik der Gemeinde Lötzen, 1912].<br />

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