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und der Diakonus Gembalowski nicht litauisch konnte, hat er alle 4<br />

Wochen eine litauische Predigt gehalten. Nach dem Einfall der<br />

Tataren, <strong>als</strong> so viele von den Kirchspielskindern erschlagen,<br />

weggeschleppt und an der Pest gestorben waren,<br />

habe ich in den<br />

ersten Jahren meines Dienstes hier, pro Jahr zweimal einen<br />

litauischen Gottesdienst gehalten. Später starben die wenigen<br />

Alten aus, und das junge Volk ist <strong>jetzt</strong> ganz polnisch geworden“.<br />

„War denn Dein Schwiegervater der Nachfolger des Pfarrers<br />

Gsimerski<br />

horrendo quatuor personarum<br />

732 ?“ fragte Schwindovius.<br />

„Nein, vor ihm war der Kofnatzki 733 , vor diesem der<br />

Kaulperska 734 , welcher diese Kirche geweiht hat, und dessen<br />

Vorgänger war der Pfarrer Elias Wolff 735 , der von Arnau 736 herkam.<br />

Der ist ein großer Blumenfreund gewesen. Mein Georg Andreas<br />

hat im Pfarrgarten noch immer nach den ausländischen Pflanzen<br />

gesucht, die der Wolff da gehabt hat“.<br />

„Muss ein gelehrter Mann gewesen sein, der Wolff“, sagte<br />

Schwindovius. „Hat er denn keine Schriften hinterlassen?“<br />

„Soviel ich weiß nicht“, erwiderte Helwing, „aber sein Vorgänger,<br />

der Pfarrer Vincentius Barfuß 737 , der ein Ungar gewesen, hat Anno<br />

1593 in Quarto drucken lassen unter dem Titel: Vincentii Barfuß -<br />

Vera historia de Calamitosa et<br />

interitu, qui accidit in pago Kehl Boruss-Dant. 1593 738 “.<br />

Anna hatte mit Esther dem Gespräche der beiden Geistlichen<br />

zugehört, <strong>als</strong> Pfarrer Helwing aber mit Latein anfing, wurde es der<br />

Frau Kaplanin zu langweilig. „Soll ich Ihr nicht, Jungfer Esther“,<br />

732<br />

Pfarrer in <strong>Angerburg</strong> 1550-1574.<br />

733<br />

Pfarrer in <strong>Angerburg</strong> 1624-1630.<br />

734<br />

Pfarrer in <strong>Angerburg</strong> 1604-1624.<br />

735<br />

Pfarrer in <strong>Angerburg</strong> 1594-1604.<br />

736<br />

Kirchdorf im Landkr. Königsberg.<br />

737<br />

Pfarrer in <strong>Angerburg</strong> 1574-1593.<br />

Er wird bei Grossmann: Gesammelte Nachrichten der Stadt Schippenbeil (1778), S. 125 nur<br />

unter seinem Vornamen Vincentius bei den Diakonen genannt und soll nach derselben Quelle<br />

1572 „von hier weggekommen“ sein. Nach Quandt, der ihn in Schippenbeil nicht nennt, ist er<br />

ab 1577 (nachanderen Nachrichten war er schon 1574 dort) Pfarrer in <strong>Angerburg</strong> und bekam,<br />

da er 1 Jahr lang keinen Diakon hatte, aber dessen Arbeit verrichten musste, auch das Gehalt<br />

für diesen. Ein Gesuch von ihm vom 23.3.1577 ist bekannt. Er unterschrieb 1579 die<br />

Concordienformel und verfasste 1593 einen Bericht über 4 im Dorfe Kehl bei <strong>Angerburg</strong><br />

umgekommene Leute. Gest. in <strong>Angerburg</strong> 25.12.1593 [Altpr. Ev. Pfarrerbuch, Friedwald<br />

Möller,<br />

Sonderschrift Nr.11 des VFFOW].<br />

738<br />

„Wahre Geschichte<br />

des unglücklichen und schrecklichen Zugrundegehens vierer Personen<br />

im preussischen Ort Kehl…“.<br />

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