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Erzpriester kann ich das nicht gerade sagen. In seiner Predigt war<br />

zuviel Gelehrsamkeit. Doch kann man von einer einzelnen<br />

oratorischen 476 Leistung nicht urteilen. Er hatte sich fleißig<br />

vorbereitet. Wie hat er dir denn gefallen?“<br />

„Nun, soweit ich ein Urteil habe“, antwortete Thomas, „hat er<br />

die Patres 477 zuviel zitiert, so dass mir manches unverständlich<br />

war. Doch nun, lieber Schwager, lass uns anstoßen auf das gute<br />

Gelingen deiner Sendung bei Vater und Tochter“.<br />

„Von ganzem Herzen“, sagte Nebe, nachdem er sein Glas<br />

geleert hatte. „Um den Alten ist’s mir nicht weiter bange, wenn du<br />

nur mit der Tochter im Reinen bist“.<br />

Jetzt kam auch Jasch in die Kammer.<br />

„Herr“, sagte er, „es ist mir ganz lieb, dass ich bei Euch nicht<br />

das Maul halten muss. Wisst Ihr ganz etwas Neues? Ich habe den<br />

Herrn Kaplan, den wir auf der Reise von Königsberg unterwegs<br />

trafen, hier heute gesehen. Er ist es ganz gewiss gewesen. Ich<br />

passte gut auf, <strong>als</strong> er vom Altar herunterging: Das linke Bein, das<br />

er sich dam<strong>als</strong> unterwegs beschädigt hatte, war noch etwas steif.<br />

Wie mag der hergekommen sein?“<br />

„Nun, er wird wohl hier wohnen“, erwiderte Thomas lächelnd.<br />

„Das kann aber nicht gut möglich sein“, meinte Jasch. „Der<br />

Joseph hat mir doch gesagt, er ist in Oelk 478 zu Hause und wir sind<br />

doch nach Lyck gefahren und sind auch <strong>jetzt</strong> in Lyck“.<br />

„Das ist ja ein und derselbe Ort“, sagte Thomas, „die Polen<br />

nennen ihn Oelk und die Deutschen Lyck. Doch <strong>jetzt</strong> kannst du<br />

essen und dann anspannen“.<br />

Jasch ließ sich nicht weiter auffordern und vertilgte mit gutem<br />

Appetit die Reste des Mahles. Nebe war inzwischen, während<br />

Thomas ihm half, mit seinen Manschetten<br />

in der H<strong>als</strong>krause fertig<br />

geworden. Dieser legte ihm den Mantel um und beide gingen auf<br />

die Straße.<br />

„Sieh’, dort unten nicht weit vom Tor wohnt der Diakon. Du<br />

findest ihn sicher zu Hause. Nun, Gott gebe seinen<br />

Segen zu<br />

deinem Gang. Ich fahre <strong>jetzt</strong> aufs Schloss. Lebe inzwischen wohl<br />

und lass mich nicht zu lange in Ungewissheit“.<br />

„Wenn’s an mir liegt“, sagte Nebe, „so werde ich für dich<br />

sprechen wie ich für mich selbst sprechen würde“.<br />

476<br />

Rednerischen<br />

477<br />

Väter<br />

478<br />

Lyck<br />

310

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