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gebürtig und in Königsberg, Danzig und Wittenberg Dr. u. Prof.<br />

Theologiae gewesen, wegen seiner Liebe zur reinen Lutherischen<br />

Religion und wegen seines eifrigen Geistes durch die Kalvinisten<br />

leiden müssen, dass sie ihn den Ketzer-Macher genannt und mit<br />

andern Titeln besalbt hatten. Das hätten sie nicht tun können,<br />

wenn sie nicht am Kurfürsten einen Hinterhalt gehabt hätten,<br />

welcher verbot, dass seiner Kinder Untertanen in Wittenberg<br />

Theologiam lernten. Er hätte auch den Dr. Calovius, wie er es mit<br />

dem Dr. Strauch 534 gemacht hat, aufheben und einstecken lassen,<br />

wenn Calovius sich nicht allzu behutsam in Acht genommen<br />

hätte“.<br />

„Nun, der Calovius wird’s wohl auch arg genug gemacht haben“,<br />

meinte Nebe. „Ich habe bisher nur wenig von ihm gehört“.<br />

„Der brave Calovius“ erwiderte Schwindovius, „ist, mit vollem<br />

Recht, außerordentlich eifrig wider die Kalvinisten gewesen und<br />

hat sie weder <strong>als</strong> Socios der Augsburger Konfession 535 , noch <strong>als</strong><br />

Thorner Religiosgespräch des Jahres 1645, welches eine Annäherung der evangelischen<br />

Bekenntnisse erreichen wollte, scheiterte vor allem an seiner unbeugsamen Haltung und<br />

Streitsucht. Von 1645 bis 1686 hatte Calovius einen theologischen Lehrstuhl in Wittenberg<br />

inne und veröffentlichte in dieser Zeit eine Fülle polemischer Schriften.<br />

534<br />

Ägidius Strauch wurde 1632 in Wittenberg geboren und verstarb 1682 in Danzig. Nach<br />

seinem Studium (Geschichte, Mathematik,orientalische Sprachen, Theologie) wurde er 1656<br />

Professor der Geschichte in Wittenberg. Als Theologe (Promotion 1662) kämpfte er gegen<br />

Katholiken, Kalvinisten und Synkretisten. 1669 <strong>als</strong> Pfarrer an die dortige Trinitatiskirche und<br />

Rektor des Akademischen Gymnsaiums berufen, vertrat er eine schroff antikatholische und<br />

antipolnische Haltung und wurde deshalb 1673 vom Danziger Rat entlassen, bald aber wieder<br />

in seine Ämter eingesetzt. 1675 erhielt Strauch Berufungen nach Greifswald und Hamburg<br />

und verließ Danzig mit dem Schiff. Wegen seiner Ausfälle gegen die Kalvinisten und<br />

angeblicher Konspiration mit den Schweden wurde er auf Befehl des Großen Kurfürsten<br />

verhaftet und zuerst in Kolberg, dann in Küstrin eingekerkert. Nach Einsprüchen des Danziger<br />

Rates, des polnischen Königs u.a. wurde er 1678 freigelassen, kehrte nach Danzig zurück und<br />

übernahm seine früheren Ämter. Von theologischen Streitigkeiten hielt er sich <strong>jetzt</strong> aber<br />

zurück.<br />

535<br />

Vornehmlich von Philipp Melanchthon (1497 – 1560), dem bedeutendsten Mitarbeiter<br />

Martin Luthers, im Auftrage des sächsischen Kurfürsten für den Augsburger Reichstag von<br />

1530 zusammengestellte Rechtfertigungsschrift der Evangelischen (=Augsburger Bekenntnis).<br />

Unterzeichnet<br />

war das Augsburger<br />

Bekenntnis von Kursachsen, Ansbach, Braunschweig-<br />

Lüneburg, Hessen, Anhalt sowie von den Reichsstädten Nürnberg und Reutlingen. Von Kaiser<br />

Karl V. und den katholischen Ständen wurde die Augsburger Konfession 1530 nicht<br />

anerkannt. Erst durch den 1555 geschlossenen Augsburger Religionsfrieden erfolgte eine<br />

reichsrechtliche Anerkennung der „Verwandten (=Socii) der Augsburger Konfession".<br />

Wiedertäufer, Zwinglianer u.a. nichtlutherische Gruppierungen wurden davon aber<br />

ausdrücklich ausgeschlossen. Auf die Anhänger Kalvins, die Reformierten, wurde der<br />

Augsburger Religionsfrieden endgültig erst durch die Vereinbarungen des Westfälischen<br />

Friedens von 1648 ausgedehnt.<br />

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