06.05.2013 Aufrufe

jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„Komm in die Hinterstube, da stören wir ihn nicht“.<br />

Damit führte sie den Bruder in die daneben liegende Stube,<br />

stellte das kleine Mädchen an die Erde und band ihm die Tücher<br />

ab, während Thomas sich niedersetzte.<br />

„Ich bin nabern<br />

mit der<br />

r, dass ich deine Schwester bin“.<br />

kommen sind?“<br />

Alten hab’ ich gar nicht gesehen, der war mit dem<br />

farrer in der Stube nebenan in eifrigem Gespräch. Aber was ist<br />

die Esther für ein verständiges, liebes, freundliches Mädchen. Nur<br />

sehr bleich und traurig sieht sie aus. Ich bin mit ihr in der kurzen<br />

Zeit so bekannt geworden, <strong>als</strong> wenn sie meine jüngere Schwester<br />

wäre. Mit der kleinen Euphemia hat sie sich sehr viel abgegeben.<br />

Die saß fast immer auf ihrem Schoße, und Esther küsste sie auf<br />

die Augen. Ich habe mich mit ihr sehr nett unterhalten, musste ihr<br />

viel aus unserm Städtchen erzählen. Dabei verging mir die Zeit so<br />

schnell, dass ich ganz verwundert war, <strong>als</strong> die Lampe<br />

hereingebracht wurde. Aber ich plappere und denke gar nicht<br />

daran, dass ich Dir nicht zu essen und trinken vorgesetzt habe.<br />

Erlaube mir einen Augenblick, ich will Dir wenigstens von meiner<br />

Leberwurst zu schmecken bringen, bis das Abendbrot fertig ist“.<br />

Mit diesen Worten eilte Anna in die Küche, um das Versprochene<br />

722 gewesen“, plauderte Frau Anna, „hörte heute<br />

Morgen von unserer Lotte, dass der Diakonus Schwindovius aus<br />

Lyck und seine Tochter Esther bei Pfarrers zu Gast sind. Des<br />

Pfarrers Mine 723 hatte es ihr erzählt. Mit denen bist du ja im Herbst<br />

von Königsberg gekommen. Also nachmittags geh’ ich<br />

Euphemia in’s Pfarrhaus hinüber. Der Frau Pfarrerin schien es sehr<br />

zu passen, dass ich hinkam, weil sie Vielerlei zu tun hatte und<br />

nicht Zeit hatte, der Esther Gesellschaft zu leisten. Sie machte<br />

mich mit ihr bekannt und sagte ih<br />

„Kannst Du mir nicht sagen“, unterbrach sie Thomas, „weshalb<br />

die Lycker herge<br />

„Ach, Vater und Tochter haben sich, so wie du, am Montag auf<br />

dem Amt wegen des Räuberkerls <strong>als</strong> Zeugen zu stellen“, erwiderte<br />

Anna. „Den<br />

P<br />

zu holen. Als sie nach kurzer Zeit mit Tellern, Brot usw.<br />

hineinkam, hatte Thomas die kleine Nichte auf dem Schoß und<br />

küsste ihre Augen, wie Esther es getan hatte. Er setzte das Kind<br />

auf die Erde, stand auf und sah nach der Uhr.<br />

„Was“, rief Anna, „du willst doch nicht gehen? Das lass nur sein,<br />

heute lasse ich dich nicht los. Du musst heute unser Gast sein“.<br />

722<br />

Plattdeutscher Ausdruck für den Austausch von Neuigkeiten und Gerüchten zwischen<br />

Nachbarn.<br />

723<br />

Eine Magd.<br />

452

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!