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„Wir sind auf einem See - wir können jeden Augenblick in eine<br />

Blänke 589 hineingeraten. Bei dem Schneesturm wären wir<br />

unrettbar verloren“.<br />

„Ist’s denn wirklich so gefährlich?“ fragte Nebe ängstlich.<br />

„Wenn Gott uns nicht beschützt“, sagte Thomas, „so sind wir<br />

verloren, Jacob“, wendete er sich an Nebe. „Wir können bald<br />

zusammen vor Gottes Angesicht stehen. Vergib mir, wenn ich Dich<br />

geärgert und mit meinen Worten gekränkt habe“.<br />

„Von ganzem Herzen“ sagte Nebe, ihm die beschneite Hand<br />

drückend.<br />

„Wenn wir mit dem Leben davonkommen“, fuhr Thomas fort,<br />

dann vergib auch dem Diakonus in Lyck seine Beleidigung und<br />

mache von Deiner Eingabe keinen Gebrauch“.<br />

„Auch das<br />

will ich gern“, sagte Nebe.<br />

„Im Angesicht des Todes erscheint mir die Sache ganz kleinlich.<br />

Auch in <strong>Angerburg</strong>, sollten wir’s noch sehen, werde ich schweigen.<br />

Nur der Vater muss natürlich<br />

alles erfahren“.<br />

Nebe betete. Immer weiter gings auf dem See, über dessen<br />

weite Fläche der Sturm die Schneemassen fegte. Da, mit einem<br />

Male stürzten beide Pferde nieder, die rechte Kufe des Schlittens<br />

hob sich plötzlich hoch in die Höhe und die drei Männer waren im<br />

Eis, Schnee und Wasser begraben. Hoch auf spritzte das eisige<br />

Wasser. Thomas fühlte festes Eis unter seinen Händen, er richtete<br />

sich auf die Kniee auf - da sah er durch den Schneewirbel eine<br />

Helligkeit und hörte<br />

Menschenstimmen. Laut schrie er um Hilfe,<br />

das Licht näherte sich. Erst ganz in der Nähe erkannte Thomas<br />

drei Männer in Fischerkleidung, von denen der eine einen<br />

brennenden Zibber<br />

„Das weiß ich selbst nicht“, erwiderte Thomas. „Fischer sind uns<br />

Hilfe gekommen. Schmerzt Deine Wunde sehr?“<br />

590 trug, dessen Flamme vom Sturm bald hoch<br />

aufgetrieben, bald wieder fast ausgeblasen wurde. Thomas stand<br />

mühsam auf und ging vorsichtig auf dem Eis auf das Licht zu. Er<br />

fand einige Männer in der Nähe des umgestürzten Schlittens.<br />

Jasch kam zu ihnen. Sie leuchteten auf den Boden. Da lag der<br />

Diakonus Nebe auf dem Eis und blutete aus einer Kopfwunde.<br />

Während Thomas und Jasch ihn aufrichteten und ersterer mit<br />

Schnee das Blut zu stillen versuchte, schlug Nebe die Augen auf.<br />

„Wo bin ich?“ sagte er.<br />

zu<br />

589 Blänke - Tümpel mit periodisch wechselndem Wasserstand, hier offene Wasserfläche<br />

590<br />

Zibber = Kienfackel<br />

(s. FN 8)<br />

379

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