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der dann wohl in einiger Zeit an die Oberratsstube in Königsberg<br />

berichten wird“.<br />

„Auf diese Art kann’s aber noch lange dauern, bis das Gesindel<br />

aufgegriffen wird. Inzwischen kann noch Mancher überfallen<br />

werden“, erwiderte Thomas.<br />

„Nun“, meinte der Herr Bürgermeister, „bei dem schlechten Weg<br />

reisen <strong>jetzt</strong> wenige Menschen, und ist erst Schlittbahn, dann<br />

fahren so viele Schlitten, dass Niemand sie anzugreifen wagen<br />

wird“.<br />

„Doch Ihr könnt mir vielleicht sagen, Herr Bürgermeister, ob<br />

nicht im Laufe des morgenden Tages von hier aus Jemand nach<br />

Lyck fährt?“ fragte Thomas.<br />

„Bei dem schlechten Wege wartet jeder auf den Schlittweg“,<br />

antwortete der Bürgermeister, „außer der Post fährt <strong>jetzt</strong> kein<br />

Mensch!“<br />

„Wann kommt denn die Post?“ fragte Thomas.<br />

“Morgen ganz früh soll die Post, die von Königsberg wöchentlich<br />

seit 2 Jahren hier durch bis Lyck geht, ankommen. Es wird aber<br />

gut Mittag, auch wohl noch später werden, bevor sie hier anlangt.<br />

Doch es ist spät“, mit diesen Worten stand er auf und empfahl<br />

sich.<br />

Thomas ging in den Stall, nach den Knechten und Pferden zu<br />

sehen. Er fand Jasch und Joseph in lebhafter Unterhaltung im<br />

Heuwinkel liegen, eine große Kruke 55 Branntwein zwischen sich<br />

und Cerber zu ihren Füßen.<br />

„Jasch!“ morgen geht’s früh fort, auch für dich Joseph“, sagte<br />

Thomas, seinen Hund streichelnd, „<strong>jetzt</strong> werde ich noch jedem von<br />

Euch einen Schnaps geben, das übrige verwahre ich bis morgen<br />

früh. Steht zeitig auf, dann könnt Ihr die Kruke von mir holen. Du<br />

hast doch für den Cerber gesorgt, Jasch?“ Dieser bejahte.<br />

„Nun, gute Nacht, geht mit dem Licht vorsichtig um“, sagte<br />

Thomas und begab sich in der kleinen ihm angewiesenen Kammer<br />

zur Ruhe. Er dankte Gott von Herzen für die gnädige Bewahrung.<br />

Da Thomas von Rastenburg östlich ablenken musste und fernerhin<br />

dem Diakon und seiner Tochter nicht weiter Schutz und<br />

Unterstützung verschaffen konnte, war es ihm eine große<br />

Beruhigung, dass sie bis Lyck mit dem Postwagen zusammen<br />

fahren konnten, und so schlief er recht ermüdet ein.<br />

55 Steinkrug<br />

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