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Leiden hatte diese Zeit den Stachel genommen, während die<br />

Freuden noch frisch und lieblich in der Erinnerung blieben“.<br />

„Aber warum gingt Ihr denn überhaupt nach <strong>Angerburg</strong> zurück,<br />

eber Vater?“ fragte Thomas. „Ich sollte meinen, dass Ihr es in<br />

Elbing oder einer anderen Stadt weit besser gehabt haben<br />

würdet“.<br />

„In <strong>Angerburg</strong> hatte ich aber den Aalfang 147 li<br />

in Pacht und hatte<br />

die Lieferung für Aale für den Akademischen Probst bei dem<br />

Convict<br />

er Riesenburger Onkel konnte mir wenig geben. Da hat<br />

nnenswerter war, da ja oft Reichtum mit Geiz<br />

148 in Königsberg übernommen. Ich musste meinen<br />

Verpflichtungen nachkommen. Außerdem hatte ich hier Ländereien<br />

und mein schwer errungenes Bürgerrecht“, antwortete der Vater.<br />

„Das hätte ich an einem anderen Ort nur für vieles Geld erwerben<br />

können. Zudem meinte Ramsey, nach dem Frieden würde hier viel<br />

gebaut werden müssen und dann werde es mir an Verdienst nicht<br />

fehlen. Doch woher das Geld nehmen zum Anfang? Das war meine<br />

Sorge. D<br />

dann Ramsey für mich bei den Schotten in Preußen gesammelt.<br />

Jeder gab nach seinem Vermögen. Das Meiste aber gab Ramsey<br />

selbst, was ihm zwar bei seinem Reichtum nicht schwer fiel, aber<br />

umso anerke<br />

verbunden ist. Gott hat mir später geholfen, dass ich alles das<br />

Geliehene wiedergeben konnte“.<br />

„Wie war denn Ramsey zu solchem Reichtum gekommen?“,<br />

fragte Thomas. „In der Familie ist nie darüber gesprochen<br />

worden“.<br />

„Der stammt von seinem Großvater her“, antwortete der Vater.<br />

„Ich habe den alten Mann noch ganz gut gekannt. Er war einer<br />

von den Merchant Adventurers 149 , die sich zur Zeit der<br />

niederländischen Unruhen in Danzig niedergelassen hatten. Da<br />

wären diese Schotten wohl auch geblieben, aber die Stadt Danzig<br />

147<br />

<strong>Angerburg</strong> war berühmt wegen seines Aalfangs. Alle alten Schriften berichten über den<br />

Aalfang in der Angerapp. Von April an ziehen die weiblichen Tiere in dunklen Nächten bei<br />

trübem Wetter oder Gewitter stromabwärts durch die Angerapp, die Pissa und den Pregel in<br />

die Ostsee und zum Ozean, um zu laichen. Die flussabwärts ziehenden Aale sind<br />

ausgewachsen bis 1,20 m lang. <strong>Angerburg</strong> hatte zwei Aalfänge: am Schloss (alte Wasserkunst)<br />

und an der Fischbrutanstalt im Mühlenkanal.<br />

148<br />

Wohnheim / Internat<br />

149<br />

Als Merchant Adventurers (= kaufmännische Abenteurer) wurden in England seit dem 13.<br />

Jahrhundert<br />

Fernkaufleute bezeichnet, die überwiegend nach Kontinentaleuropa reisten, um<br />

dort handel zu treiben.<br />

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