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26. Zu Gast in der verfallenen Pfarrei von Neuhoff<br />

Acht oder zehn elende Häuschen lagen um eine baufällige Kirche<br />

herum. Ein Gebäude im Tal schien eine Mühle zu sein, und nicht<br />

weit davon zeigten sich die unbestimmten Umrisse eines größeren<br />

schlossähnlichen Gebäudes. Jegodzienski lenkte auf die größte der<br />

Hütten zu. Die Torflügel, die den Hofraum sonst geschlossen<br />

hatten, waren längst nicht mehr vorhanden. So fuhren die<br />

Schlitten <strong>als</strong>o ungehindert in den Hof und hielten vor der niedrigen<br />

Haustür. Alle stiegen ab und versuchten dieselbe zu öffnen. Sie<br />

war jedoch von innen verriegelt.<br />

„I, was sollen wir lange draußen stehn?“,<br />

fragte Nebe ärgerlich<br />

und schlug mit beiden Fäusten mächtig gegen einen Fensterladen.<br />

Ein mehrstimmiges Hundegebell ließ sich von innen vernehmen.<br />

Dazwischen hörte man eine Menschenstimme, die die Hunde<br />

beruhigen wollte.<br />

Endlich öffnete sich die Haustür und aus derselben stürzten drei<br />

Stubenhunde mit wütendem Gekläff auf die Ankommenden los. In<br />

der niedrigen Türöffnung erschien ein schmächtiger, schwarz<br />

gekleideter Mann, der vergebens versuchte, die Köter mit seiner<br />

Stimme zur Ruhe zu bringen. Jasch besann sich nicht lange. Er<br />

ergriff die Peitsche und bearbeitete die Hunde mit Peitschenhieben<br />

und Fußtritten, dass sie sich heulend und wehklagend verkrochen.<br />

„Cibulcovius, alter Junge“, rief Nebe, <strong>als</strong> etwas Ruhe geschafft<br />

war. „Was machst du uns<br />

für eine Hundekomödie?“<br />

„Ach, ach, du bist’s, Jacob!“ rief Cibulcovius hoch erfreut. „Ich<br />

hätte eher des Himmels Einfall erwartet, <strong>als</strong> dich heut Abend zu<br />

sehen“.<br />

Er eilte auf den mondhellen Hof und umarmte Nebe herzlich.<br />

„Ich habe viel Gesellschaft mitgebracht“, sagte Nebe. „Hier dies<br />

ist Thomas, ein Bruder meiner Frau. Er<br />

ist ein Kauf- und<br />

Handelsmann aus <strong>Angerburg</strong>. Und hier ist die Perle eines<br />

Kirchenvorstehers. Es ist Jacob Jegodzienski aus Dombrowken, im<br />

Kirchspiel Eckersberg, mit seinem Sohn Stephan“.<br />

Pfarrer Cibulcovius hieß die Gäste willkommen und reichte ihnen<br />

die Hand.<br />

„Aber kommt doch herein, meine lieben Freunde“, sagte er<br />

vorangehend, um die Stubentür zu öffnen. Alle traten in ein<br />

großes niedriges, aber trotz der darin herrschenden Wärme höchst<br />

ungemütlich<br />

aussehendes Zimmer. Die Decke und die Wände<br />

waren schwarz geräuchert. Ein ungeschickter<br />

schmieriger Ofen<br />

reichte fast bis in die Mitte der Stube. Der Fußboden bestand teils<br />

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