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ich sollte anspannen lassen und mit ihm nach <strong>Angerburg</strong> fahren,<br />

damit er die polnische Beichte nicht versäume“.<br />

„Ich erfuhr es erst heute Morgen“, fuhr Ditzel fort, „dass die<br />

beiden Fischer am See geblieben wären. Ich ließ nur 2 Leute zur<br />

Sicherheitswache hier und ging, sobald es etwas heller wurde, mit<br />

den Übrigen hinaus. Sämtliche Stricke und Leinen, die wir fanden,<br />

Stangen und Leitern mussten sie mitnehmen. Wir banden die<br />

längste Leine an die große Linde und gingen immer zwei und zwei<br />

durch Sturm und Schneetreiben längs der Leine dem See zu. Ich<br />

kenne das Terrain wirklich gut genug von der Jagd im Herbst, aber<br />

es war beinahe unmöglich, sich zurecht zu finden. Wo Schluchten<br />

und Vertiefungen sich befanden, sind <strong>jetzt</strong> hohe Schneefälle, dabei<br />

Himmel und Erde zusammen, Schnee von unten, von oben, von<br />

allen Seiten, dass man die Augen nicht richtig aufmachen<br />

konnte.<br />

Wir stürzten oft bis an den H<strong>als</strong> in den losen Schnee. Es war ein<br />

Glück, dass die Leute so unverzagt<br />

vorgingen. Als die lange Leine<br />

zu Ende war, wurde eine andere angebunden und so ging’s weiter,<br />

bis wir die Erlen erreichten. Der alte Fischer, der doch im Uferberg<br />

den Unterschlupf hatte einrichten helfen, konnte sich durchaus<br />

nicht mehr zurechtfinden und war ganz verirrt. Wir mussten <strong>als</strong>o<br />

das Ufer absuchen, wo der Schneewall höher <strong>als</strong> ein Haus lag.<br />

Dabei haben die Leute nun auch Euren Hut gefunden, Herr<br />

Thomas. Endlich stieß einer der Reiter ein Freudengeschrei aus.<br />

Richtig, da fanden wir die eingestiemten Fischer, die so erklammt<br />

waren, dass sie gar nicht reden konnten, aber Schnaps ließen sie<br />

sich geduldig einfüllen. Das war schon ein Stück Arbeit, bis wir sie<br />

hierher brachten. Es ist nur gut, dass es gelungen ist. Lasst sie<br />

nun erst ordentlich warm werden und sich gehörig ausschlafen,<br />

dann wird’s ihnen weiter nichts schaden“.<br />

Der Hausherr kam wieder hinein. „Abgefroren haben sie nichts“,<br />

sagte er, „ihre Kameraden bringen sie zu Bett“.<br />

„Ist nur gut, dass die Kerle lebendig sind“, meinte Rohr, „Es<br />

hätt‘ mich das Amt noch gar für die Kerle verantwortlich machen<br />

können. Ich hab so schon meinen Ärger mit der Fischerei“.<br />

„Hm“, sagte Drig<strong>als</strong>ki, „aber den schönen Gewinn steckt Ihr<br />

doch gern ein. Wir wunderten uns alle in dieser Gegend, dass Ihr,<br />

Herr, vor 8 Jahren die Fischerei des Amts in Pacht bekamt, da Ihr<br />

doch erst kurz vorher<br />

nach <strong>Angerburg</strong> gezogen wart“.<br />

„Nun“, meinte Rohr, „man hat ja denn doch noch so seine<br />

Verbindungen in Königsberg an den Stellen, die den Ausschlag<br />

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