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versöhnen lassen. Seufzend erhob er sich von seinem Lager, um<br />

nach den Pferden zu sehen.<br />

„Wenn Du und Jasch gegessen habt, so können wir fahren, die<br />

Pferde haben gefressen“, sagte Thomas, zurückkehrend zu seinem<br />

Schwager.<br />

„Mir ist’s recht“, sagte dieser aufstehend und sein Journal<br />

schließend. „Ich bin eben fertig geworden. Dem Alten soll seine<br />

Beleidigung gut eingetränkt werden“.<br />

Eine halbe Stunde später saßen die Reisenden wieder auf dem<br />

Schlitten. Stanislaus Topolowski, der auf ein gutes Trinkgeld<br />

hoffte, war sehr behilflich beim Anspannen<br />

gewesen und hatte sich<br />

erboten, den Herrschaften <strong>als</strong> Führer nach Lötzen zu dienen,<br />

wohin er in diesen Tagen reisen müsste. Thomas war zufrieden.<br />

Stanislaus lenkte auf das Eis des Widminner Sees, über den sie<br />

seiner ganzen Länge nach über eine Meile weit sehr schnell<br />

fuhren. Dann ging’s etwa ebensoweit auf der guten Bahn des<br />

festen Erdbodens, wobei Stanislaus sehr geschickt die kleinen<br />

Seen benutzte. Endlich kam der Schlitten wieder auf das Eis des<br />

Löwentinsees, und in kurzer Zeit war das Städtchen Lötzen<br />

erreicht.<br />

Göring empfing die Reisenden wie alte Bekannte.<br />

„Das war eine schnelle Fahrt“, sagte Thomas. „Wir sind von<br />

Widminnen nicht viel länger <strong>als</strong> 2 Stunden gefahren. Die Uhr ist<br />

noch nicht neun“.<br />

Nachdem Nebe sich gehörig gestärkt, satt gegessen, und sich,<br />

wie er sagte, die Füße ein wenig vertreten hatte, sagte er zu<br />

Thomas:<br />

„Weißt<br />

Du was, ich gehe auf ein Stündchen zum Diakonus<br />

Boretius, dem ich einen Besuch schuldig bin“.<br />

„Wie Du willst, Jacob“, antwortete Thomas. „Bleibe aber<br />

nicht<br />

gar zu lange, damit wir <strong>Angerburg</strong> heute noch erreichen“.<br />

„Ich bin doch kein Kind!“ sagte Nebe in gereiztem Ton, und ging<br />

los.<br />

Thomas ging hin und her, besah die Kirche, die abgebrannten<br />

Häuser 576 . Er ging eine Strecke die Straße nach Lyck 577 hinaus.<br />

Heute hatte er keine Augen für die großartige Aussicht, die sich<br />

ihm über den See darbot. Traurig betrachtete er eine finstere<br />

576<br />

S. FN 355.<br />

577<br />

Freitag den 19.3.1688 entstand in Lyck eine Feuersbrunst, wodurch 80 Häuser nebst dem<br />

Rathhaus, der Kirche und Schule abbrannten.<br />

363

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