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„Den werde ich gleich aufwecken“, sagte Thomas und ging an<br />

das Himmelbett. Nach dem gemeinsam eingenommenen<br />

Frühstück führte Thomas den Diakonus in die Kammer Ditzels und<br />

war selbst überrascht, wie würdig der Raum zum Hausgottesdienst<br />

geschmückt war. Nebe war ganz entzückt. Die Fischer und<br />

Soldaten hatten inzwischen ihre Morgentoilette beendet, das Vieh<br />

war versorgt. Sämtliche Hausbewohner begaben sich nun zur<br />

Kapelle. Vor dem Altar, auf dessen Stufe der Diakonus stand, war<br />

ein freier Raum. Der Hausherr mit seiner Familie und den Gästen<br />

nahmen auf den dort aufgestellten Stühlen Platz. Dahinter standen<br />

auf einer Seite die Reiter, auf der anderen die Fischer und<br />

zwischen ihnen die Knechte, zu denen sich Jasch gesellte, und die<br />

Mägde im besten Putz. Nur die alte Kinderfrau war<br />

zurückgeblieben, um nach den kleinsten Kindern zu sehen und die<br />

Küche zu beaufsichtigen. Nebe sagte das Neujahrslied in<br />

deutscher, litauischer und polnischer Sprache strophenweise vor<br />

und stimmte an: „Nun lasst uns gehn und treten mit Singen und<br />

mit Beten zum Herrn, der unserem Leben bis hierher Kraft<br />

gegeben“.<br />

verglich nun das Haus, in dem<br />

mmengefunden<br />

710 Dann verlas er die Epistel des Sonntags nach dem<br />

neuen Jahr: 1 Petri 3 V. 20: „Die etwa nicht glaubten, da Gott<br />

einstm<strong>als</strong> harrete und Geduld hatte zu den Zeiten Noahs, da man<br />

die Arche zurüstete, in welcher wenige, das ist acht Seelen<br />

behalten wurden durchs Wasser und sind ihm untertan die Engel,<br />

die Gewaltigen und die Kräfte“. Er<br />

die vom Tod bedrohten Schutz und Rettung gefunden hatten, mit<br />

der Arche, gedachte ihrer Not, dankte Gott für die gnädige<br />

Bewahrung und lobte den Herrn, dem <strong>jetzt</strong> sowie dam<strong>als</strong> die<br />

Engel, die Gewaltigen und die Kräfte untertan sind. Selten wird<br />

wohl eine andächtigere Versammlung sich zusa<br />

haben. Besonders die Fischer, die gerettet waren, und die Reiter,<br />

die Deutsch verstanden, waren ergriffen, <strong>als</strong> der Diakonus ihnen<br />

die göttliche Bewahrung vor Augen stellte. Auf den kleinen<br />

Bernhard machte dieser Gottesdienst einen so mächtigen<br />

Eindruck, dass er bis in sein spätes Alter den Seinigen, wenn<br />

Schneetreiben eintrat, davon erzählte.<br />

Nach einem Gebet wurde der deutsche Gottesdienst mit dem<br />

Segen und mit einem Danklied geschlossen. Nun hielt Nebe noch<br />

für die Polen und zuletzt für die Litauer seine Ansprache, zu der<br />

die alte Kinderfrau gerufen wurde. Auch Ditzel nahm daran teil.<br />

710 Textdichter: Paul Gerhardt, 1607 – 1676.<br />

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