06.05.2013 Aufrufe

jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

werde, dass Euer Hoch Ehrwürden belieben möchten, die<br />

Umstände zu vernehmen und nach Befinden dem Herrn Diakono<br />

an die Handt zu geben, dass Er der Aufforderung der<br />

Oberratsstube stets Folge zu leisten habe, wenn auch sothanes<br />

Rescriptum, wie hier geschehen, aus Unaufmerksamkeit der<br />

Kanzley, Ihm nicht durch Euer Hoch Ehrwürden, sondern durch<br />

das Amt zugefertiget. Darff Ich mir noch in der Sache eine nähere<br />

Information<br />

ausbitten, werden Euer Hoch Ehrwürden mich<br />

ungemein verbinden, womit mich Dero beharrlichen gewogenheit<br />

empfehle. Kbg., d. 17. January 1688. gez. v. Kreytzen m.pr.<br />

Esther nur nicht nach <strong>Angerburg</strong> reisen müsste“.<br />

heute zu schreiben und zu dem Amtsschreiber zu gehen?“<br />

719<br />

„Nun, was soll ich dem Herrn Kanzler Exzellenz antworten?“<br />

fragte Breuer, da der Diakonus schwieg. „Haltet Ihr, Herr, Eure<br />

Weigerung, dem Befehl zu folgen, aufrecht?“<br />

„Wenn sie mir aus der Oberratsstube nur nicht das Rescriptum<br />

durch den Amtsschreiber geschickt hätten“, sagte Schwindovius.<br />

„Ihr habt aber doch, Herr, eben gelesen“, sagte Breuer, „dass<br />

ein Versehen in der Kanzlei geschehen ist. Der Schreiber hatte<br />

wohl noch für andere Leute Vorladungen auszufertigen, welche an<br />

die Ämter zur Bestellung geschickt wurden, und da hat er denn<br />

das Eurige aus Versehen an das Amt Lyck geschickt, anstatt an<br />

mich zur Aushändigung für Euch“.<br />

„Ja, aber der Kanzler hat’s doch durch seine Namensunterschrift<br />

gut geheißen“, wendete Schwindovius ein.<br />

„Wenn Ihr meinem Rate folgen wollt“, unterbrach ihn der<br />

Erzpriester, „so setzt Euch gleich heute hin, verfasst Euer<br />

Entschuldigungsschreiben an die Oberratsstube. Versprecht, zum<br />

bestimmten Tage in <strong>Angerburg</strong> zu sein, und bittet wegen Eures<br />

Betragens um Verzeihung“. Schwindovius ließ den Kopf hängen.<br />

„Dann möchte ich Euch raten, sobald Ihr könnt, zu dem Herrn<br />

Amtsschreiber Nietzki, Eurem langjährigen Beichtkind, zu gehen<br />

und Euch wegen der gegen ihn ausgestoßenen heftigen und<br />

unbedachten Worte zu entschuldigen, damit die unangenehme<br />

Sache beigelegt werden kann. Er hat’s gut mit Euch gemeint, dass<br />

er Euch das Schreiben nicht durch den Amtsdiener geschickt,<br />

sondern selbst überbracht hat“.<br />

„Das möchte ich schon alles tun“, sagte Schwindovius, „wenn<br />

ich mit der<br />

„Da wird sich der Herr Kanzler von Euch wohl nichts<br />

vorschreiben lassen“, sagte Breuer. „Ihr versprecht mir <strong>als</strong>o, noch<br />

719 manu propria [lat.] - eigenhändig<br />

448

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!