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1469 für sich und seine Nachkommen bekam, dann Gilgenburg,<br />

Schönberg, Deutsch Eylau und Neuhoff.<br />

Der Heydecker wurde“, fuhr Cibulcovius fort, „Anno 1529 vom<br />

Markgrafen Albrecht 402 nach Deutschland geschickt, um unser<br />

Preußen mit Predigern zu versorgen, an welchen großer Mangel<br />

war. Da lernte er in Breslau die Prediger der Wiedertäufer 403<br />

Fabian Eckel und Peter Zenker 404 kennen. Diese nahmen ihn<br />

gänzlich ein, und er brachte sie samt ihren Anhängern mit nach<br />

Preußen. Hier in Neuhoff und im Johannisburgschen Amt, das dem<br />

v. Heydeck vom Markgrafen verliehen war, setzte er die<br />

Kolonisten an. Der Bischof Speratus 405 wollte sie aber <strong>als</strong><br />

Anabaptisten 406 nicht im Land dulden und Luther selbst soll in<br />

einem Brief dem Herzog geraten haben, sie nicht hier zu belassen.<br />

402 Nach dem Erwerb der Markgrafschaft Brandenburg durch die fränkische Linie der<br />

Hohenzollern im Jahre 1415 ging der Titel Markgrafschaft auch auf die Fürstentümer<br />

Ansbach-Bayreuth über. Herzog Albrecht von Preußen führte deshalb auch den Titel Markgraf<br />

von Brandenburg-Ansbach.<br />

403 In der gewaltigen religiösen Gärung, die durch das Auftreten Martin Luthers<br />

hervorgerufen worden war, trat seit etwa 1520 eine “schwärmerische,“durch Berufung auf<br />

übernatürliche Offenbarung gekennzeichnete Richtung hervor, die viele Varianten aufwies,<br />

und die man zusammenfassend <strong>als</strong> Täufertum bezeichnet. Ihr erster großer Agitator in<br />

Deutschland war Thomas Müntzer. Weil die Anhänger dieser Richtung die Erwachsenentaufe<br />

propagierten, wurden sie von den Gegnern Wiedertäufer genannt. Ihnen allen eigentümlich<br />

war u.a. ein starkes Misstrauen gegen die weltliche und geistliche Obrigkeit und ihre Gesetze,<br />

die Berufung auf das „innere Licht“, d.h. eigene prophetische Erleuchtung, sowie der<br />

Anspruch, Gemeinden von tatsächlich „Heiligen“ zu bilden.<br />

404 Diese beiden Geistlichen waren Anhänger der Lehren Kaspar Schwenkfelds (1489 –<br />

1561), Kanzler des Herzogs von Liegnitz, einem Schwager Herzog Albrechts von Preußen.<br />

405 Paul Speratus wurde 1484 geboren in Rötlen bei Ellwangen geboren und verstarb 1551 in<br />

Marienwerder. Zum katholischen Priester ausgebildet und in geistlichen Ämtern u.a. in<br />

Salzburg und Würzburg tätig, predigte er seit 1520 evangelisch und hat in demselben Jahr<br />

auch geheiratet. Nach Aufenthalten in Ungarn und Mähren trat Speratus mit Herzog Albrecht<br />

1523 in Verbindung, und dieser berief ihn 1524 <strong>als</strong> Schloßprediger nach Königsberg. Speratus<br />

wirkte bei der Durchführung der ersten Kirchenvisitation in Preußen mit und war auch an der<br />

Herstellung des ersten preußischen Kirchengesangbuches beteiligt. Nach dem Tod des<br />

Bischofs von Pomesanien, Erhard v. Queis, trat Speratus 1530 dessen Nachfolge an. Zur<br />

Bestreitung seines Lebensunterhalts wurde ihm das Amt Marienwerder verschrieben. An der<br />

Neuorganisation der preußischen Landeskirche hat Speratus einen wesentlichen Anteil. Sein<br />

theologischer Kampf war der Fernhaltung spiritualistischerer Schwärmereien der Wiedertäufer<br />

und anderer Richtungen gewidmet. Diesem Anliegen dienten die Religionsgepräche (Synoden)<br />

in Rastenburg im Juni und Dez. 1531. In den Jahren 1541/43 nahm Speratus an der zusammen<br />

mit dem Landesherrn durchgeführten Visitation teil. 1548 regelte er die Eingliederung der<br />

vertriebenen Böhmischen Brüder und ihre Ansiedlung in verschiedenen oberländischen<br />

Ortschaften.<br />

406 Wiedertäufer s.o. (Erwachsenentaufe in Flüssen)<br />

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