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Bernsteinwaren einzukaufen. Durch diese könntet Ihr am besten<br />

sichere Nachrichten von Eurem Bruder erhalten“.<br />

„Ich kann aber doch nicht nach Danzig reisen und würde die<br />

Kaufleute auch nicht auffinden“, meinte Jegodzienski bedenklich.<br />

„Nun, da kann ich Euch helfen“, sagte Thomas. „Ich stehe in<br />

fortwährender Geschäftsverbindung mit Danzig. Sagt mir nur, wie<br />

Euer Bruder heißt, sein Alter und um welche Zeit er ausgewandert<br />

ist. So will ich gern nach ihm Erkundigungen einziehen lassen“.<br />

„Ach, Ihr würdet mich und besonders meine Mutter unendlich<br />

erfreuen“, sagte Jegodzienski freudig erregt. „Mein Bruder heißt<br />

Stephan, wie mein ältester Sohn, der nach ihm getauft ist. Er ist<br />

<strong>jetzt</strong> 35 oder 36 Jahre alt und ging <strong>als</strong> 18jähriger Bursche Anno<br />

1673 nach Russland. Anno 1677 ist er in Moskau gewesen“.<br />

„Nun, ich werd’s mir merken“, sagte Thomas, i hm die Hand<br />

reichend. „Sobald ich Nachricht bekomme, werde ich’s Euch zu<br />

wissen lassen. Es wird aber noch ziemlich lange dauern. Der<br />

Domnicks Markt ist Anfang August, und dann fragt sich’s auch<br />

noch, ob die Moskauer Kaufleute etwas von Eurem Bruder wissen,<br />

oder erst noch zu Hause nachfragen müssen.<br />

Das ist da wohl schon Arys?“<br />

Nebe, der etwas eingenickt war, erhob den Kopf.<br />

„Sehr schön sieht’s nicht aus“, sagte er. „Elende Häuserchen,<br />

und es scheint auch ein kleines Nest zu sein, soweit man’s in der<br />

Dämmerung sehen kann“.<br />

„Es war“, sagte Jegodzienski, „von den Tataren vor 30 Jahren<br />

bis auf den Grund abgebrannt. Auch die meisten Einwohner waren<br />

gefangen, fortgeführt oder erschlagen. Drum kann’s sich nicht<br />

erholen!“<br />

Auf dem zweiten Schlitten, der in kurzer Entfernung dem ersten<br />

folgte, fuhr Stephan Jegodzienski mit Jasch. Hinter ihnen, im Stroh<br />

weich gebettet, lag in tiefem Schlafe der Diakon Zielenski aus<br />

Arys. Auf diesem Schlitten war die Unterhaltung, die in polnischer<br />

Sprache sehr lebhaft geführt wurde, von ganz anderer Art.<br />

„Sieh einmal dort rechts“, sagte Stephan zu Jasch, <strong>als</strong> sie, auf<br />

dem See angelangt, nach rechts gewendet hatten. „Dort der hohe<br />

bewaldete Berg, genannt Terklo, hinter dem liegt Dombrowken,<br />

wo wir wohnen. Das Dorf hier vor uns, nicht weit vom Ufer des<br />

Sees, das ist Tuchlinnen 373 . Wenn du gute Augen hast, kannst du<br />

da zwei mit Steinen belegte Hügel sehen, dicht am Ufer. Das sind<br />

373 Ort am Nordufer des Spirdingsees, Kirchspiel Eckersberg, 29 km S von Lötzen, 19 km N<br />

von Johannisburg.<br />

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