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35. Ein glückliches Ende<br />

„Was ich für Ärger habe“, sagte am Nachmittag desselben Tages<br />

der alte Schwindovius zum Pfarrer Helwing, indem er in dessen<br />

Studierstube auf und abging. „Was ich hier für Ärger habe. Muss<br />

sie noch zuletzt dieser Mensch, der Thomas, vor allen Leuten in<br />

den Arm nehmen<br />

und hinaustragen? Solche Weibsleute<br />

erschrecken aber auch gleich und fallen in Ohnmacht. Nun fällt<br />

meine Esther in der Leute Mäuler und wird mit diesem Menschen<br />

zusammen in einem Atemzug genannt. Es<br />

ist nur gut, dass ich<br />

nicht länger hier bleiben darf, morgen früh fahren wir ab. Hab’<br />

dem Joseph schon gesagt, dass er alles zurecht machen soll“.<br />

„Du musst aber erst wieder, wie du mir sagtest, am Sonnabend<br />

zur polnischen Beichte in Lyck sein“, meinte Pfarrer Helwing. „Aber<br />

sag’ einmal, Georg, was hast du denn eigentlich gegen den<br />

Thomas, dass du ihn nicht <strong>als</strong> Schwiegersohn<br />

annehmen willst?<br />

Ich dachte, du würdest mir, <strong>als</strong> deinem alten Freund, dein<br />

Vertrauen schenken, aber du wichst immer aus,<br />

wenn ich vom<br />

Thomas<br />

anfing“.<br />

„Was weißt du denn davon?“ fragte<br />

Schwindovius, verwundert<br />

stehen bleibend.<br />

„Vielleicht mehr, <strong>als</strong> du denkst“, antwortete Helwing. „Aber was<br />

hast du gegen ihn?“<br />

„Er ist ein Calvinist!“ fuhr es Schwindovius heraus.<br />

„Woher weißt Du denn das?“ fragte Helwing. „Hast du ihn nicht<br />

selbst<br />

gestern in unserer Kirche beim Gottesdienst gesehen?“<br />

„Gewiss, zu meinem Ärger“, erwiderte Schwindovius, „aber wir<br />

Lutheraner<br />

schmeißen keinen aus unseren Gotteshäusern hinaus.<br />

Ich<br />

kann doch <strong>als</strong> Priester des Herrn keinen Calvinisten in mein<br />

Haus<br />

aufnehmen!“<br />

„Wer hat dir’s denn gesagt, dass Thomas ein Calvinist ist?<br />

Glaubst du mir nicht, so sieh’ doch einmal hier unser <strong>Angerburg</strong>er<br />

Taufregister an. Da findest Du, dass alle Kinder des Wilm<br />

Anderson von meinem Schwiegervater und von mir getauft sind.<br />

Hier Anno 1649 den 4. November Georgius, das ist der jetzige<br />

Pfarrer in Rosengarten. Hier, Anno 1655 den 29. Mai Anna, das ist<br />

die Frau unseres <strong>Angerburg</strong>er Diakonus Nebe. Hier Anno 1659 12.<br />

September Agneta, die ist gestorben. Dann hier die jüngeren<br />

Kinder: Wilhelm Anno 1666, der Freund meines Sohnes Georg<br />

Andreas. Wenn Du willst, kann ich Dir alle Kinder aufsuchen“.<br />

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