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9. Zu Besuch beim Schwager, Diakon Nebe
„Lieber Vater“, antwortete Thomas, „ich gedachte, wenn Ihr es
gestattet, heute zur Schwester Anna zu gehen“.
„Gut, mein Sohn“, sagte der Vater, „geh’ jetzt hin und komme in
Zeit von einer Stunde wieder. Grüße auch Anna und ihren Mann
von mir“.
Thomas ging auf seine Kammer durch das Haus. Es war ein
wunderliches Haus, das Vaterhaus. Zur Zeit der Not nur für das
augenblickliche Bedürfnis erbaut, hatte es sich, als die Familie
größer und der Handel ausgebreiteter wurde, allerlei Anbauten
außen und innen gefallen lassen müssen. Der große Hausflur hatte
seinen meisten Raum zu einem Stübchen hergeben müssen, in
dem die Honoratioren
unkle Gänge und Treppchen.
mit Gittertüren, wie ungeschickte
rde
den beiden großen Wappen
167 des Orts sich zu versammeln pflegten.
Hinten war ein Stübchen auf dem Hof angebaut. Sogar das Dach
war gehoben, um Raum für die Waren zu schaffen. Die Leiter,
welche in der ersten Zeit zu den oberen Räumen führte, hatte
einer unbequemen dunkeln Treppe mit vielen Absätzen Platz
gemacht. Überall waren enge halbd
Die Nischen in den Wänden waren zu Wandschränken benutzt
und, wo die Nischen fehlten, waren größere und kleinere rot
angestrichene Kästen
Vogelbauer anzusehen, an den Wänden und der Decke befestigt.
Thomas zog den Rock mit vielen Knöpfen über das Wams,
wechselte die Schuhe und verließ das Haus. Der Markt und die
Straßen des Städtchens waren leer. Nur hier und da stand noch
das Angespann eines polnischen Bauern. Zuweilen taumelte einer
derselben betrunken über die Gasse. Andere lagen an der E
und schliefen ihren Rausch aus. Thomas ging am Rathaus vorbei
dem hohen Kirchturm zu, der mit seinem spitzen bleigedeckten
Dach, dem gewölbten Eingang und
darüber ihm rötlich in der Abendbeleuchtung entgegenstrahlte.
167 Amtsleute / Verwalter
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