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wütend auf die Hand zu, dass die Plane gleich zerriss. Der Kerl<br />

sprang zurück, verlor den Hut und die Wurst, raffte schnell beides<br />

auf und rannte hinaus. Ich ging ihm lachend bis zur Tür nach und<br />

sah, wie er sich mit einem großen Kerl durch das Lauenburger Tor<br />

entfernte!“<br />

„Es ist gut, Jasch“, sagte Thomas. „Komm <strong>jetzt</strong> in die Krugstube<br />

und trinke einen Stof<br />

h dir mit dem anderen<br />

höchste Zeit aufzubrechen“.<br />

36 Bier. Mit Hafer werden wir <strong>jetzt</strong> wohl<br />

reichen. Wenn die Pferde das Futter aufgefressen haben, dann<br />

kannst du abfahren. Fahr’ aber langsam und sieh dich um, ob du<br />

deine Freunde nicht siehst. Zu nahe an den Wagen werden sie<br />

wohl nicht kommen. In kurzer Zeit folge ic<br />

Wagen“.<br />

Jasch nickte und schlürfte behaglich sein Bier.<br />

„Vorwärts, Joseph“, sagte Thomas im Elefanten nebenan zu dem<br />

Knecht, den er mit einem Rippenstoß wecken musste. „Zäume auf,<br />

wir müssen fahren“.<br />

In der Stube fand Thomas den Diakon in sein Buch vertieft,<br />

während Esther am anderen Fenster beschäftigt war, einen Riss in<br />

dem Mantel ihres Vaters zu bessern.<br />

„Herr Diakon“, sagte Thomas, „tut mir leid, Euer Wohlehrwürden<br />

zu stören, wenn wir aber heute noch Rastenburg erreichen wollen,<br />

ist’s die<br />

Der Diakon legte das Buch in die Bücherkiste.<br />

„Eures Fußes wegen habe ich hier nach einem Arzt gefragt“,<br />

sagte Thomas, „doch wurde mir gesagt, dass der junge Dr. Lange,<br />

welcher recht geschickt sein soll, heute Morgen in’s Ermland zu<br />

einem Kranken gefahren sei und wohl erst in einigen Tagen<br />

wiederkommen würde“.<br />

Nachdem alles besorgt war, fuhren unsere drei Reisenden ab.<br />

Als der Wagen langsam über den Markt fuhr, machte Thomas die<br />

Esther auf einen aufrecht stehenden Stein aufmerksam, welcher<br />

mit wenig Kunst behauen, dem Beschauer, bei einiger Fantasie,<br />

die Gestalt eines knienden Weibes zeigte.<br />

„Seht, Jungfer Esther“, sagte er „das ist die Gustabalde von<br />

Bartenstein 37 . Mir wurde <strong>als</strong> Knabe schon der Stein gezeigt und<br />

dabei erzählt: Eine Mutter ging einstm<strong>als</strong> zur katholischen Zeit mit<br />

36<br />

Maß für einen Becher (1 Stof = 1,145 Liter).<br />

37<br />

Zwei in der Nähe von Bartenstein gefundene Steinfiguren aus der prußischen Zeit, sog.<br />

Baben,<br />

wurden <strong>als</strong> Bartel<br />

und Gustabalde bezeichnet. Ob diese Figuren Götter darstellen oder<br />

mit dem Totenkult<br />

zusammenhängen, lässt sich nicht sagen.<br />

29

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