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„Na hör’ mal“, rief er laut, „der Alte ist ja ein ganz verbohrter,<br />

ein ganz verdrehter, ein sackgrober Kerl. Mir so etwas zu sagen?<br />

Ich verklag’ ihn, das tue ich“.<br />

Damit schlug er wieder heftig in den Schnee, dass dieser hoch<br />

emporflog.<br />

„Schreie doch nicht die Straße voll“, sagte Thomas, indem er<br />

Nebes Arm nahm und ihn fortführte, „die Leute bleiben ja stehen.<br />

Komme auf den See, da kannst Du Dich auf dem Eis, so laut Du<br />

willst, ausschimpfen“.<br />

Mit diesen Worten führte Thomas seinen Schwager, der etwas<br />

widerstrebte und fortwährend knurrte, durch ein schmales<br />

Gässchen den Abhang hinunter auf das Eis des Sees aus der Nähe<br />

der Häuser. In der Ferne tummelten sich einige Knaben.<br />

„Nun rede“, sagte Thomas. „Was ist denn gewesen? Wie<br />

stehts<br />

mit meiner Esther?“<br />

„Die schlag’ Dir nur aus dem Sinn“, fuhr Nebe auf, „die ist nichts<br />

für Dich“.<br />

„Was sagst Du, Jacob?“ rief Thomas erschreckt.<br />

„Nun, ich rede doch wohl deutlich<br />

und laut genug“, sagte Nebe.<br />

„Der Alte gibt sie Dir nicht. Hast’s ja eben gehört“.<br />

„Ich kanns nicht glauben“, sagte Thomas erregt, „der alte<br />

Schwindovius…“<br />

„Ja, ja, der alte Schwindovius“, sagte Nebe, „er ist ein ganz<br />

ver…, nun ich will nicht schimpfen. Nein, nein, mir so etwas zu<br />

sagen, mich so zu beleidigen…“<br />

„Ich halte ihn“, fiel ihm Thomas in’s Wort, „für einen durch seine<br />

Gelehrsamkeit unbeholfenen, etwas eckigen und einseitigen Mann,<br />

aber sonst für eine ehrliche biedere Haut. Du musst Schuld haben,<br />

Schwager, dass er so ausfahrend gegen Dich wurde“.<br />

„So, nun soll ich noch Schuld haben“, rief Nebe, „dass der Alte<br />

solch ein verdrehter Krebs ist. Dir zu Ehren mache ich die<br />

beschwerliche Reise. Nun beschimpft mich der und nun kommst<br />

Du und machst’s ebenso. Ich werd’ es ihm aber nicht schenken“.<br />

„Aber meine Zeit!“ rief Thomas. „Ich bin doch mit dem alten<br />

Schwindovius zwei Tage lang zusammen auf einem Wagen<br />

gefahren und hab’ mich viel mit ihm unterhalten. Ich begreife das<br />

gar nicht. Es muss an Dir liegen, aber Du kannst mit keinem<br />

Menschen ordentlich reden“.<br />

„Mit keinem Menschen reden kann ich?“ rief Nebe. „An mir soll<br />

es liegen? Warum schickst Du ihm ein Buch, über das er sich<br />

ärgern muss?“<br />

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