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aber, was seid Ihr alt geworden, seitdem ich Euch zuletzt gesehen<br />

habe“.<br />

„Ja, ja, man wird alt“, sagte Anderson. „Dazu habe ich, nach<br />

einer steten Gesundheit über die ich mich mein Lebtag erfreuen<br />

konnte, in diesem Sommer ein mühseliges, schweres und langes<br />

Krankenlager durchmachen müssen. Ein alter Körper erholt sich<br />

schwer und langsam. Aber Sie sieht<br />

recht blühend und munter<br />

aus, Mariechen. Sie hat sich ordentlich in die Breite gelegt. Was<br />

macht denn<br />

Ihr kleines Söhnlein?“<br />

„Ist ein prächtiger Junge geworden“, antwortete die glückliche<br />

Mutter mit leuchtenden<br />

Augen. „So klug und verständig für sein<br />

Alter“.<br />

Frau Maria erzählte nun ausführlich von den Künsten und dem<br />

Verstand<br />

des kleinen Johannes, während der Alte und ihr Mann<br />

lächelnd<br />

zuhörten. Plötzlich unterbrach sie sich und rief<br />

aufspringend:<br />

„Ich muss machen, dass ich in die Küche komme, sonst<br />

bekommen wir sobald kein Abendessen“.<br />

„Es ist<br />

eine rechte Freude“, sagte der alte Anderson, „solch eine<br />

glückliche<br />

Mutter zu sehen. Gott erhalte Euch, lieber Freund, dies<br />

brave Weib,<br />

das ich seit ihrer Kindheit kenne, und Euer liebliches<br />

Kind“ .<br />

„Der Herr hat durch meine Maria mein Haus sichtbar gesegnet“,<br />

sagte Douglas.<br />

„Ohne sie hätte ich mich schwerlich so in Preußen<br />

einleben können,<br />

das mir eine zweite Heimat geworden“. Er<br />

erzählte nun von der Vortrefflichkeit seiner Hausfrau.<br />

„Einen schönen guten Abend gebe Euch Gott“, hörte der alte<br />

Anderson eine tiefe Stimme sagen. Er wendete sich um und<br />

sah<br />

einen Mann<br />

von etwa 30 Jahren mit Hut und Mantel eintreten.<br />

Douglas wendete sich ebenfalls, stand auf, reichte dem<br />

Eintretenden<br />

die Hand und sagte: „Schön, dass Ihr kommt, Herr<br />

Oheim, mein Freund und getreuer Nachbar, Herr Kantor Kaspar<br />

Heling“.<br />

Die Herren<br />

begrüßten sich und Heling setzte sich zu ihnen.<br />

„Freue mich, Euch in Person kennen zu lernen“, sagte der alte<br />

Wilm Anderson.<br />

„Hab’ schon Mancherlei von Euch durch meinen<br />

Schwiegersohn,<br />

den Diakon Nebe in <strong>Angerburg</strong> gehört, mit dem<br />

Ihr <strong>als</strong> Student in<br />

Königsberg zusammen gewohnt habt“.<br />

„Was macht denn mein ehrlicher Jacob?“, fragte Heling. „Hab’<br />

gar nicht<br />

gewusst, dass er verheiratet ist. Hab’ ihn seit Anno 1685<br />

nicht mehr gesehen, <strong>als</strong> er von der Ordination aus Königsberg hier<br />

durchkam und mich aufsuchte. Wie geht es ihm denn?“<br />

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