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„So, <strong>jetzt</strong> nimm noch einen Schnaps. Ihr habt doch schon<br />

gefrühstückt?“<br />

„Ja, Herr“, antworteten beide Knechte. „Dann spanne gleich<br />

meinen Wagen an, Jasch. Wir müssen heute nach Hause, und es<br />

sind 4 starke Meilen“.<br />

Thomas ging in die Wirtsstube und, nachdem er bezahlt hatte,<br />

stieg er die Treppe hinauf und trat wieder in das Kämmerchen, wo<br />

der Diakon im Bette las und Esther an der Erde kniete, den<br />

schönen Hund streichelnd, welcher sich diese Liebkosung gern<br />

gefallen ließ.<br />

„Ich komme, Abschied von Euch zu nehmen, würdiger Herr“,<br />

sagte Thomas. „Gott gebe Euch und Eurer Jungfer Tochter eine<br />

glückliche Heimkehr“.<br />

Der Diakon nahm die Brille ab, legte sie in’s Buch und reichte<br />

Thomas seine beiden Hände:<br />

„Gott segne Euch, mein Sohn“ sagte er, „und vergelte Euch nach<br />

seiner reichen Gnade, was Ihr an uns getan habt. Wir werden<br />

Eurer im Gebet vor dem Herrn gedenken“.<br />

Esther begleitete Thomas mit dem Lichte in der Hand hinaus.<br />

„Tragt Sorge, Jungfer Esther“, sagte er, sich zu ihr wendend,<br />

„dass Euer Vater bis gegen Mittag im Bett bleibt. Wenn Ihr das<br />

Posthorn hört, ist’s für ihn Zeit aufzustehen. Lass Euer Joseph sich<br />

nur immer dicht hinter dem Postwagen halten. So kommt Ihr gut<br />

nach Hause. Nun lebt wohl“.<br />

Esther sah verlegen zur Erde: „Verzeiht, Herr Thomas“, sagte<br />

sie. „Was Ihr an uns seit vorgestern Abend getan habt, kann Euch<br />

nur der liebe Gott vergelten“. Sie drehte das Schürzenband, „aber<br />

Ihr habt so viele und mancherlei bare Ausgaben für uns gehabt.<br />

Wollt Ihr mir nicht die Summe nennen? Ich glaube, mein Vater<br />

würde daran denken…“.<br />

Thomas schaute ihr lächelnd in das errötende Gesicht.<br />

„Mein liebes Jungferchen“, sagte er „<strong>als</strong>o Sie will durchaus <strong>als</strong><br />

rechter Kaufmann das Credit und Debet in Ordnung bringen. Da<br />

muss ich schon darauf eingehen und Ihr eine Gegenrechnung<br />

machen. Was meint Sie wohl, dass meine Waren wert sind, die ich<br />

geladen habe?“<br />

Esther sah groß und verwundert zu ihm auf. „Nun, dass alle<br />

diese Waren noch mein sind, dass ich und Jasch noch ganze<br />

Gliedmaßen haben, ja, dass wir noch am Leben sind, alles das<br />

habe ich nur Ihrer Geistesgegenwart zu verdanken, mit der Sie<br />

beim Überfall den Knechten zurief, dass sie uns zu Hilfe kommen<br />

sollten. Wie kann ich Ihr, meine liebe Jungfer Esther, so viel<br />

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