06.05.2013 Aufrufe

jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ausspinnend, war Nebe am Haus des Diakons vorbeigegangen und<br />

nicht wenig verwundert, <strong>als</strong> er am Tore des Städtchens stand. Er<br />

kehrte <strong>als</strong>o um, ging eine kleine Strecke zurück und sah sich nach<br />

einem Menschen um, den er nach der Wohnung des Diakons<br />

Schwindovius fragen könne. Da kamen ihm einige Schüler<br />

entgegen, laut untereinander redend, wie es schien in der Absicht,<br />

aufs Eis zu gehen. Nebe wendete sich an einen der Jungen und<br />

erkundigte sich bei ihm nach Schwindovius’ Haus. Der Junge zog<br />

seine Kopfbedeckung und sagte:<br />

„Kommt mit, lieber Herr, ich führe Euch bis an unsere Haustür.<br />

Jungs, wartet auf mich ein kleines Weilchen, ich komme gleich.<br />

Wenn Ihr in’s Haus kommt, lieber Herr“, wendete<br />

er sich wieder<br />

an Nebe, „dann geht gleich rechts in die erste Tür. Die andere<br />

führt in die Küche. Dann kommt ihr in Vaters Stube. Der ist zu<br />

Hause, nur die Marie ist in der Vesper“.<br />

So plauderte der Junge weiter bis zur Haustür und lief dann<br />

schnell zu seinen wartenden Freunden zurück. Nebe betrat den<br />

mit Ziegeln ausgelegten Hausflur, der nur durch ein Fensterchen<br />

über der Haustür erhellt war, öffnete die hinter einem großen<br />

Schrank befindliche Tür und trat mit einer tiefen Verbeugung ein.<br />

Schwindovius sah von seinem Buch auf.<br />

„Soviel ich urteilen kann“, begann Nebe mit nochmaliger<br />

Reverenz, „so verehre ich in dem Herrn mit gehöriger Submission<br />

den Diakonum dieser guten Stadt?“<br />

Schwindovius erhob sich, machte seine Gegenverbeugung und<br />

sagte:<br />

„Ich bin dem<br />

Herrn zum Dank bereitwillig, dass allem Ansehen<br />

nach ein gelehrter Mann mich mit seiner Gegenwart beehret.<br />

Jedoch bitte ich hinwiederum den Herrn, mir zuvor zu eröffnen,<br />

wer derselbe sei und aus was vor einer Stadt er zu mir<br />

gekommen“.<br />

„Ich will“, erwiderte Nebe,<br />

„nach dero Wunsche mich in so weit<br />

zu erkenne n geben, dass mein<br />

Name sei Jacobus Nebe, und dass<br />

ich <strong>als</strong> Diener<br />

am Wort in der Stadt <strong>Angerburg</strong> das Diakonat zu<br />

verwalten gewürdiget bin. Das übrige von mir werde ich so lange<br />

auf die Seite setzen, bis ich dem Herrn Diakono meinen<br />

Glückwunsch zu dem neuen Jahre abgestattet habe“.<br />

Nebe brachte nun in weitschweifiger<br />

Form seine<br />

Neujahrsgratulation an, welche von Schwindovius in ähnlicher<br />

geschraubter Weise erwidert wurde.<br />

331

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!