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„Wir kommen mit der Heftigkeit nicht weiter“, sagte Thomas,<br />

sich gewaltsam bezwingend. „Erzähle mir ordentlich nach der<br />

Reihe. Ich werde schon Geduld haben. Wir wollen weiter auf dem<br />

See gehen. Es kommen die Leute aus der Stadt, um nach dem<br />

Schloss zu gehen. Es ist nicht nötig, dass sie uns zuhören“.<br />

Damit nahm er den Schwager am Arm und entfernte sich mit<br />

ihm aus der Nähe des Schlosses. Nebe berichtete nun recht<br />

weitschweifig und langweilig sein Gespräch mit Schwindovius, und<br />

Thomas musste sich sehr zusammennehmen, ihn nicht zu<br />

unterbrechen. Dann kam er auf die Kalvinisten zu sprechen, gegen<br />

die<br />

der Alte wie Feuer und Fett wäre, und schließlich auf den<br />

Apostaten Prätorius.<br />

„Was hast Du Dich mit dem Alten herumzuzanken?“ konnte<br />

Thomas sich nicht enthalten zu rufen. „Ich habe Dich doch<br />

566<br />

gebeten,<br />

mein Flieser zu sein, und nun schimpft Ihr Euch<br />

herum. Du bist aber immer ein komischer Mensch gewesen“.<br />

„Ich hab’ Deine Werbung geziemend ausgerichtet“, sagte Nebe,<br />

„dass der Alte sagt: Nimmermehr kann ich dem Thomas meine<br />

Tochter Esther geben, dafür kann ich doch nichts“.<br />

„Aber er muss doch einen Grund haben“, fiel Thomas ihm in’s<br />

Wort. „Er musste Dir doch sagen, weshalb er Esther mir<br />

verweigert“.<br />

„Na, das hat er ja getan“, rief Nebe. „Er meint, Du bist ein<br />

Kalvinist“.<br />

„Den Irrtum kontest Du ihm doch gleich benehmen“, sagte<br />

Thomas.<br />

„Er wollte sich aber nicht weisen lassen“, rief Nebe. „An mir<br />

hat’s nicht gelegen. Er schrie immer:<br />

Nie und nimmermehr! Du<br />

wärst ein Mensch mit schändlichen Grundsätzen und hättest ihm<br />

ein ketzerisches Buch geschickt, die Tuba pacis, und vorn<br />

eingeschrieben, er solle es fleißig lesen und wohl beherzigen“.<br />

„Aber konntest Du denn nicht vernünftig mit ihm reden?“ fragte<br />

Thomas.<br />

„Das habe ich auch genau getan“, antwortete Nebe, „und <strong>als</strong> der<br />

Alte auf mich gar nicht hörte, sagte ich, ich würde Dich ihm<br />

schicken. Da sagte<br />

er, er würde Dich, wenn Du kommst,<br />

rausschmeißen, und <strong>als</strong> ich noch weiter redete, da hat er mich<br />

schändlich beleidigt. Ich verklage ihn aber, so wahr ich hier<br />

stehe“.<br />

566 Fürsprecher<br />

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