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16. Jahrmarkt in <strong>Angerburg</strong><br />

Die Tage des Novembers waren immer zu kurz, um alle Arbeit<br />

zu bewältigen. Das Mastvieh musste geschlachtet werden. Das<br />

machte viel Unordnung. Von jedem Schwein musste <strong>als</strong> Abgabe<br />

der Rückstrang auf das Schloss geliefert werden. Dabei schlug das<br />

Wetter wieder um. Es taute, schlaggte und regnete unaufhörlich.<br />

So nahte der große Herbstmarkt heran. Dam<strong>als</strong> hatten die<br />

Jahrmärkte für die ganze Provinz und besonders für die kleinen<br />

Städte eine große Bedeutung, ja sie waren für die letzteren eine<br />

Lebensfrage. Durch unwegsame Gegenden, elende Wege, und alle<br />

Hindernisse überwindend, die dam<strong>als</strong> der Herbst dem Verkehr<br />

entgegensetzte, kamen die Planwagen oder Karren durch die Tore<br />

248<br />

des Städtchens. Krämer und Schotten, Paudelkrämer<br />

und<br />

Handwerker<br />

drängten sich in den engen Straßen durch Pferde,<br />

Vieh und Menschen im tiefen Schmutz. Am Tag vor dem<br />

Krammarkt war nämlich der Vieh- und Pferdemarkt.<br />

Fast ausschließlich war das kleine masurische Pferd, das auf<br />

mageren Weiden erzogen, zwar unansehnlich, aber von großer<br />

Ausdauer, mit lebhaften Augen, starken Kammhaaren und Schweif<br />

auf dem Pferdemarkt, sowie das kleine untersetzte masurische<br />

Vieh auf dem Viehmarkt, vertreten.<br />

Aus der ganzen Umgegend war<br />

man in die Stadt gekommen. Im<br />

Stübchen neben dem Hausflur, in dem vor kaum 3 Wochen der<br />

wohllöbliche Rat des Städtchens gesessen, befanden sich <strong>jetzt</strong> die<br />

adligen Herren, unter denen die Gans v. Gansenstein, die v.<br />

249<br />

Rauter, v. Packmohr, v. Klimken, v.Pasch und andere mit ihren<br />

Vettern und Verwandten vertreten waren. In der großen<br />

Hinterstube aber waren die Bekannten von auswärts, die<br />

Pfarrherren, die Köllmer usw.<br />

Trotz des Novembertages standen die Türen offen, da<br />

fortwährend Menschen sich hinaus- oder hineindrängten.<br />

Durch die Menschenmenge des Markts fuhr gegen Abend ein<br />

Planwagen, langsam, bald still haltend, bald wieder einige Schritte<br />

weiterfahrend, bis er endlich<br />

vor des Ratsverwandten Anderson<br />

Haus hielt. Der alte Bell stieg aus.<br />

„Schnell, Wilhelm“, rief der Vater seinem Sohn zu, „bring den<br />

Wagen unter“.<br />

248<br />

Händler, die ihre Waren in einem Korb auf dem Rücken trugen.<br />

249<br />

Adlige Grundbesitzerfamilien aus dem Umfeld von <strong>Angerburg</strong>.<br />

141

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