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„I, dann ja“, sagte dieser gedehnt.<br />

„Nun, da redet Ihr doch endlich ein vernünftiges Wort“, sagte<br />

Thomas, „doch ich denke, Herr Hofgerichtsrat, wenn Ihr nichts<br />

dagegen habt, so gehen wir zuerst in’s Gefängnis. Wer weiß, ob da<br />

vor der Gefängnistür die Wachen ihre Pflicht und Schuldigkeit<br />

tun“.<br />

„Da habt Ihr recht“, sagte Preucke, „der handfeste Schmied<br />

wird<br />

ja wohl ein Viertelstündchen allein die Wache hier draußen<br />

versehen“.<br />

Lemke übernahm die Führung, ihm folgte<br />

der Hofgerichtsrat mit<br />

gezogenem Degen und Thomas schloss mit lwarow den Zug. Als<br />

man den Keller vor dem Gefängnis betrat, war dort kein Licht zu<br />

sehen, Lemke leuchtete umher. Da lagen die Wachen im tiefsten<br />

Schlaf, die geleerte Branntweinkruke<br />

leuchtete<br />

n die Laterne müsst<br />

e fuhr auf den<br />

777 umgestürzt daneben. Der<br />

Amtswachtmeister wetterte und fluchte.<br />

„Schimpft nachher“, sagte Preucke, die Hand ihm auf die<br />

Schulter legend, „öffnet vor allen Dingen die Gefängnistür. Am<br />

Ende bewachen wir einen leeren Käfig“.<br />

Lemke nahm einem der Betrunkenen den Schlüsselbund ab,<br />

schloss die Tür auf, nahm die Laterne von der Erde und<br />

in das Gefängnis. Da hing der Schieler mit beiden Händen an den<br />

Eisenstäben des Fensterrahmens, wie ein wildes Tier und<br />

versuchte hinauszusehen.<br />

„Noch haben wir ihn fest“, rief Lemke, die Tür wieder<br />

schließend. „Er ist an die Wand geschlossen, und ich werde hier<br />

vorläufig <strong>als</strong> Wache bleiben. Doch Herr Rat, sorgt dafür, dass ich<br />

bald abgelöst werde und Licht bekomme, den<br />

Ihr mitnehmen“.<br />

Thomas führte den Hofgerichtsrat zurück, und lwarow folgte. Als<br />

sie auf den Schlosshof traten, kamen ihnen durch das Schlosstor<br />

der Herr Amtsschreiber und der Herr Kanzelist, beide ziemlich<br />

schwankenden Schrittes, langsam entgegen. Preuck<br />

Kanzelisten los und donnerte ihn mit Worten vom Umhertreiben,<br />

Besaufen, Dienst versäumen, Wegjagen usw. an. Nachdem die<br />

Schale des Zorns sich über das Haupt des Schreibers ergossen<br />

hatte, wendete sich der Hofgerichtsrat an den Amtsschreiber:<br />

„Sorgt dafür, Herr“, rief er, „dass Licht in das Gefängnis kommt<br />

und lasst die Ketten des Gefangenen untersuchen. Ich mache<br />

Euch verantwortlich“.<br />

777 Flasche / Steinkrug<br />

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