jetzt kostenlos als -->Free-Download - Angerburg

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Ludewig Reinhold v. WernerTPT
TPT
Gesamelte Nachrichten zu Ergäntzung
der preußisch-märckisch- und polnischen Geschichte.
Historische Nachricht von der Stadt Angerburg und
derselben Wapen, 1751, S.15/17
„Anno 1656 fielen die Polen und Tartaren in die Gegend ein, ob
nun gleich einige Trouppen ihnen entgegen geschicket wurden, so
konnten selbe doch wider die Menge nichts ausrichten, wie denn
ihnen nicht nur alle Bagage und 6 Stücke weggenommen, sondern
auch die beyden Generäle Bogislaus Radzivil und Israel
Riederhelm von den Tartaren gefangen wurden. Der General
Waldeck aber retirirte sich mit der übrigen Mannschafft nach
Angerburg.
Besiehe hievon Uhsens Leben und Thaten Friedrich Wilhelms
p.326.327. bey meinem Exemplare stehet beygeschrieben:
Chronodist. Magna ClaDes prVssIae, worinnen die Jahreszahl 1656
enthalten. Insonderheit haben die Tartaren dadurch grossen
Schaden gethan, daß sie viele Leute mit sich weggeschleppet, als
wodurch mancher Ort wüste geworden.
Anno 1657 musste diese gute Stadt allerhand Trübsal erdulden:
Denn am Sonntage Esto mihi fielen die Pohlen abermahl ein, und
brannten fast den gantzen Ort aus.
Die Kirche blieb dennoch stehen, welches dahero gekommen seyn
soll. Es war ein Marien=Bild, so man noch jetzo siehet, in der
Kirche vorhanden, da dieses der Pohle, welcher dieselbe anstecken
wollen gesehen, hat er von seinem Vorsatze ab, und die Kirche
ohnversehrt gelassen.
Oberdem so wütete die Pest in der Stadt, woran unter andern
die beyden Prediger M. Uriel Bertram [den 21.Oktober] und Daniel
Nebe gestorben sind“.
819 Ludwig Reinhold v. Werner wurde 1726 auf dem Gut Brasnicken im Samland geboren
und verstarb dort 1756. Er arbeitete als Kriegs-u. Domänenrat ab 1745 bei der Kammer in
Gumbinnen, später bei der in Küstrin. Er war ein bekannter Historiker u. Topograph
Ostpreußens. Hauptwerke: „Poleographia Regni Prussiae“, 1753 (mit Beschreibungen ostpr.
Städte) sowie das o.g. Werk “Gesammelte Nachrichten zur Ergänzung..“. (1755).
Der Angerburg betr. Teil dieses Sammelwerkes erschien bereits 1751.
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