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„Starb denn dein Vater an dem Pfeilschuss?“ fragte Stephan.<br />

„I, nein“, antwortete Jasch. „Er wurde notdürftig ausgeheilt,<br />

heiratete meine Mutter und bekam die großväterliche Wirtschaft.<br />

Aber so lang’ ich denken kann, war er immer krank. Er starb auch,<br />

<strong>als</strong> ich an die 14 Jahr’ alt war. Da setzte der Herr Amtsschreiber<br />

einen anderen Bauer ein, und die Mutter konnte mit mir gehen.<br />

Die Mutter ging mit mir nach <strong>Angerburg</strong>, da dachte sie, sich<br />

leichter zu nähren, weil sie immer krank war und nicht mehr<br />

schwere Feldarbeit verrichten konnte.<br />

Hier lebte sie aber auch nicht lang’. Ich war ein großer<br />

verlauseter, zerlumpter Jung’ und lungerte in der Stadt herum. Da<br />

nahm ich an einem Jahrmarkt von einem Wagen eine Pferdedecke,<br />

wickelte mich ein und schlief am Torweg, denn es war schändlich<br />

kalt. Nachher wollt’ ich sie wieder auf den Wagen legen. Der Kerl<br />

aber, dem sie<br />

gehörte, machte ein furchtbares Geschrei. Er sagte,<br />

ich wollt’ die Decke ihm stehlen, schlug mich sehr und brachte<br />

mich auf’s Rathaus. Da wurd’ ich in’s Hundeloch gesperrt.<br />

Am anderen Tag holten sie mich ’raus zum Verhör. Ich erzählte,<br />

wie es mir mein Lebtag gegangen war. Die Herren fragten mich<br />

noch allerhand und dann wurd’ ich wieder in’s Hundeloch gesteckt.<br />

Ich bekam auch nichts zu essen.<br />

Am Abend kam der alte Ratsverwandte Wilm. Der nahm mich<br />

mit in sein Haus und sagte, wenn ich ein ordentlicher, fleißiger<br />

Jung’ wollt werden, wollt er’s mit mir probieren und mich den<br />

Sommer über bei sich behalten. Ich versprach alles Gute. Da ließ<br />

er mich erst satt machen, dann scheren und baden. Ich bekam<br />

ganz neue Kleider, weiße Büchsen<br />

und ’ne blaugestreifte Jacke.<br />

Dann musste ich Pferde hüten, da ich sonst dam<strong>als</strong> noch nichts<br />

verstand. Nun dien’ ich schon länger <strong>als</strong> 5 Jahre bei ihm“.<br />

Er erzählte nun weiter von seinen<br />

Studien <strong>als</strong> Knecht und<br />

zugleich <strong>als</strong> Helfer der Kaufburschen im Speicher und Warenraum,<br />

bis sie schließlich in den Flecken Arys einfuhren.<br />

Der vorausfahrende Schlitten hielt an, der zweite desgleichen.<br />

„Stephan“, rief der alte Jegodzienski, „fahrt mit Eurem Schlitten<br />

zur Kaplanei. Ladet den Diakon dort ab und kommt uns bald nach.<br />

Wir fahren zum Herrn Hausvogt nach Skomatzko<br />

eder in Bewegung und fuhr zur in der<br />

382 über den<br />

Aryschen See“.<br />

Der Schlitten setzte sich wi<br />

Dämmerung weiß schimmernden Fläche des Sees hinunter.<br />

382<br />

(Thalau) Ort im Ksp. Klaussen, 15 km westl. von Lyck<br />

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