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Endlich konnte Thomas sich frei machen und eilte zu Nebe.<br />

„Guten Abend, lieber Schwager“, sagte Thomas, in die Stube<br />

tretend, wo der Diakonus bei der Lampe eifrig mit seiner Predigt<br />

beschäftigt war. „Entschuldige, dass ich Dich zu ungelegener Zeit<br />

störe, aber ich hörte, dass der alte Schwindovius<br />

mit der Esther<br />

seit gestern Abend bei unserm Pfarrer Helwing ist. Hast Du etwas<br />

von ihm gesehen oder gehört?“<br />

„Ich weiß von nichts“, erwiderte Nebe, „nur heute früh ließ mich<br />

der Pfarrer bitten, für ihn die deutsche Beichte zu halten, und<br />

morgen auch die deutsche Predigt zu übernehmen, da er Gäste<br />

bekommen habe. Die Vesper würde morgen der Rektor Trantz<br />

nicht<br />

sich zur Türe. Diese öffnete sich und es trat Frau Anna, in ein<br />

weites Spreittuch gehüllt, ihr Töchterchen auf dem Arm, hinein.<br />

ier finde, lieber Thomas“, rief<br />

irst doch <strong>jetzt</strong> nicht<br />

tun“, sagte Thomas.<br />

721<br />

halten. Also der alte Schwindovius und seine Tochter sind die<br />

Gäste. Ich wollte schon morgen Nachmittag zum Pfarrer<br />

hinübergehen, aber nun bleib’ ich zu Hause, mit dem<br />

Schwindovius will ich nicht zusammentreffen. Wenn ich ihn… Na,<br />

es ist überwunden!“<br />

„Aber hast Du denn keine Ahnung, weshalb der Diakonus<br />

Schwindovius und die Esther hergekommen sind?“ fragte Thomas,<br />

„ich glaubte schon, dass sie wegen des Schieler, der übermorgen<br />

nochm<strong>als</strong> verhört werden soll, wozu ich auch eine Vorladung durch<br />

das Amt bekommen habe, hergekommen wären. Das kann aber<br />

nicht der Fall sein. Sie haben ja ihre Aussagen in Rastenburg<br />

schon gemacht“.<br />

„Ich kann Dir darüber nichts sagen“, meinte Nebe, „aber das<br />

weiß ich, dem alten Schwindovius gehe ich aus dem Weg. Er hat<br />

mich doch gar zu sehr geärgert“.<br />

„Nun, ich will Dich nicht weiter aufhalten“, sagte Thomas. „Ich<br />

musste aber zu Dir kommen, denn ich habe keinen Menschen, mit<br />

dem ich über Esther reden kann“.<br />

„Die Wahrheit zu sagen“, meinte Nebe, „ich hab’ noch heute<br />

Abend tüchtig zu tun. Hab’ an die deutsche Predigt noch<br />

denken können; aber komm’ morgen Nachmittag zu mir“.<br />

Damit reichte er dem Schwager die Hand, und Thomas wendete<br />

„Ach, das ist schön, dass ich dich h<br />

sie, dem Bruder die Hand reichend. „Du w<br />

gleich<br />

gehen wollen“.<br />

„ Aber der Jacob hat ja zu<br />

721<br />

Der Rektor Andreas Trantz, der seit<br />

1686 Rektor in Angerb. gewesen war, wurde 1688<br />

Pfarrer in Kutten, wo er 1699 starb.<br />

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