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„Wie kam es denn eigentlich, dass der Herr Oberburggraf dich<br />

kennen lernte?“ fragte Thomas, nachdem die Brüder am Kamin<br />

sich niedergesetzt hatten.<br />

„Es ist mir so, <strong>als</strong> hätte ich gehört, dass du bei seinem Regiment<br />

<strong>als</strong> Prediger angenommen werden solltest, weiß aber nichts<br />

Näheres“.<br />

„Du erinnerst dich vielleicht noch“, antwortete Georg, „dass ich<br />

Anno 1663, noch nicht volle 14 Jahre alt, auf die Universität nach<br />

Königsberg kam. Ich war dam<strong>als</strong> viel zu jung und unerfahren,<br />

wurde aber deponiert und immatrikuliert. Ich habe auch die<br />

Dienstbarkeit des Pennalismus 68 zu Genüge erdulden müssen,<br />

aber gar wenig dam<strong>als</strong> dort gelernt. Da wurde zu meinem Glück<br />

durch ein Rescript 69 unsers allergnädigsten Kurfürsten der<br />

Pennalismus abgeschafft. Ich ging nach Hause zurück, studierte<br />

fleißig unter Anleitung des Pfarrer Andreas Helwing 70 und des<br />

Diakon Schultz 71 , unterrichtete dabei auch die Anna und dich“.<br />

„Ja, ja“, sagte Thomas, „von dir habe ich das wenige Latein<br />

gelernt, das ich noch weiß“.<br />

„Anno 1669 bezog ich wieder die Königsberger Universität“ fuhr<br />

Georg fort. „Der Rektor magnificus, Herr Daniel Beckher 72 ,<br />

bestand aber darauf, dass ich mich nochm<strong>als</strong> immatrikulieren<br />

lassen musste. Nun konnte ich mit Nutzen die Collegia besuchen,<br />

bei dem Prof. Th. Prim…“ 73<br />

„Dabei wirst du aber doch nicht den Herrn Oberburggrafen<br />

Ahasverus v. Lehndorff kennen gelernt haben?“ unterbrach<br />

Thomas den Bruder.<br />

„Ja, so“, sagte lächelnd der Pfarrer, „die Collegia wie die Namen<br />

und Titel der damaligen Professoren sind dir herzlich gleichgültig,<br />

<strong>als</strong>o lassen wir das. Anno 1677 war ich <strong>als</strong> Candidatus Theol. zu<br />

Hause in <strong>Angerburg</strong>, zu der Zeit, <strong>als</strong> der Herr Oberst Ahasverus v.<br />

Lehndorff die Werbungen für sein Regiment in unserer Gegend<br />

ausführen ließ. Die angeworbenen Leute wurden in den Städten<br />

68<br />

Hänselung der neuen Studenten im Probejahr.<br />

69<br />

Verordnung<br />

70<br />

S. FN 801<br />

71<br />

Jacob Schultz, Diakon in <strong>Angerburg</strong> 1657-1685.<br />

72<br />

Daniel Beckher der Jüngere, geb. 1627 und gest. 1670 in Königsberg. Er war seit 1655<br />

ordentl. Professor der Medizin an der Albertina, bekleidete dort 1665 und 1669 das Rektoramt<br />

und war seit 1663 auch Kurfürstlicher Rat und Leibarzt.<br />

73<br />

Georg Anderson war dann im Sommersemester<br />

1670 in Leipzig immatrikuliert, am<br />

23.2.1673 in Straßburg und am 7.5.1674 in Wittenberg.<br />

53

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