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Groschen wert, wären unnütz und veraltet. Da wurden denn die<br />

Bücher auf die Lucht gebracht und unten in den großen Kasten<br />

gepackt, den Ihr, Herr Thomas, umkippen ließt. Ich hatte sie ganz<br />

vergessen. Freut mich nur, dass Ihr, Herr Diakonus, darunter<br />

etwas gefunden habt, was Euch gefällt“.<br />

Nebe vertiefte sich in seine Bücher, dass er bald die ganze<br />

Umgebung vergessen hatte. Die anderen Männer saßen um das<br />

Kaminfeuer. Ditzel wendete sich an den Ratsverwandten Rohr und<br />

fragte ihn, ob er vielleicht mit dem Leutnant v. Rohr verwandt sei,<br />

der 1683 bei dem Kavallerie-Regiment des General-Feldmarschalls<br />

v. Derfflinger unter dem Rittmeister v. Heyn gestanden habe, aber<br />

mit diesem zusammen zu einem anderen Truppenteil versetzt sei.<br />

Rohr verneinte es, erkundigte sich aber nach den übrigen<br />

Offizieren, die dam<strong>als</strong> mit dem Leutnant v. Rohr zusammen<br />

gedient hätten.<br />

Dizel sagte: „Es lagen Anno 1683 eine ganze Anzahl von<br />

Offizieren im Kirchspiel Kussen 679 . Da war des Rittmeisters Neffe,<br />

der Leutnant v. Heyn, dann der Leutnant v. Schwarzburg, der<br />

Leutnant v. Witte und der Leutnant v. Rohr. Ich war dam<strong>als</strong> noch<br />

Kornett 680 , musste aber doch meinen Beitrag geben, <strong>als</strong> die<br />

Offiziere in der Kussener Kirche das kurfürstliche Chor staffieren<br />

ließen. Das kostete uns 90 Mark. Hätten’s wohl auch nicht<br />

zusammengebracht, wenn der Pfarrer Rauschning uns nicht so viel<br />

dazu ermahnt hätte. Das Pfarrhaus war aber auch das einzige, wo<br />

die Offiziere zusammenkamen. Nach Insterburg zu reiten, war’s zu<br />

weit und beschwerlich, und die beiden Krüge in Kussen und<br />

Malwischken 681 waren zu ärmlich. Adlige Güter gab’s dort gar<br />

keine. Es war ihm leid genug, dass der Altar schon fertig und<br />

staffiert war, dazu hätte er uns auch wohl gern herangezogen“.<br />

„Nun, hier habt Ihr das nicht zu besorgen, Herr“, sagte<br />

Drig<strong>als</strong>ki, „unser Altar in Kruglanken ist Anno 1617 schon sehr fein<br />

geschnitzt und verziert, wollt Ihr aber etwas<br />

dazu geben, dass er<br />

etwas aufgeputzt wird, so wird’s der Pfarrer gern annehmen“.<br />

Ditzel wurde herausgerufen und kam erst nach einiger Zeit wieder.<br />

679<br />

Kussen im Landkreis Pilkallen.<br />

680<br />

Kornett - Fahnenjunker der Kavallerie.<br />

681<br />

(Mallwen) Kirchdorf 15 km nördl. von Gumbinnen an der Straße Tilsit-Ragnit-<br />

Gumbinnen, entstand 1724 im Zuge des Retablissements und erhielt von Königs Friedrich<br />

Wilhelm I. eine Zuwendung von 7.000 Talern zum Bau der Kirche.<br />

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