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Thomas ging inzwischen in Begleitung des Hausherrn um die<br />

Gebäude. Es war mild geworden und es träufelte vom Dach. Die<br />

Luft war trübe und nebelig, so dass man nicht weit sehen konnte.<br />

Ungeheure Schneemassen, in die man sehr tief einsank, lagen in<br />

Hof und Garten. Drig<strong>als</strong>ki ordnete an, dass das Schneewasser<br />

aufgefangen und zum Tränken der Haustiere benutzt werden<br />

sollte. Dann kehrten beide in’s Wohnzimmer zurück, wo sie Rohr<br />

missmutig auf der Ofenbank sitzend fanden.<br />

„Nun, wie ist’s draußen?“ fragte er.<br />

„Der Schneesturm hat aufgehört“, antwortete Drig<strong>als</strong>ki. „Es ist<br />

Tauwetter, wird aber wohl noch mehrere Tage dauern, bis die<br />

Wege durch den Schnee gebahnt und befahrbar werden“.<br />

„Was ist das für ein schändliches Versäumnis“, klagte Rohr. „Ich<br />

muss täglich bar für die Leute 7 Mark zahlen. Wer weiß, wie es mit<br />

meinem Wintergarn im See aussieht. Es mag längst gestohlen<br />

sein. Ich bin ein geschlagener Mann“, schloss er seufzend“.<br />

„Aber Euer Wintergarn liegt ja unter einer dicken<br />

Schneeschicht“, sagte Drig<strong>als</strong>ki. „Das findet dort kein Spitzbube.<br />

Doch nun, da der Sturm sich gelegt hat und das Wetter weich<br />

geworden ist, muss die Räumung der großen Landstraße sogleich<br />

in Angriff genommen werden. Wir müssen Vieh treiben und die<br />

Dörfer aufbieten, um zu schaufeln. Die Leute müssen heute<br />

bestellt werden, damit wir morgen recht früh anfangen können. Es<br />

ist nur gut, dass die Soldaten noch hier sind, da kann ich die<br />

Befehle in alle Dörfer schicken“.<br />

„Ich dachte“, meinte Rohr, „die Reiter würden den Fischern<br />

helfen, mein großes Wintergarn herauszuholen“.<br />

„Na, das wird wohl nicht gehen“, sagte Drig<strong>als</strong>ki, “die müssen in<br />

ihre Dörfer zurück. Wenn Ihr aber, Herr Ratsverwandter, meinen<br />

Bauern, sobald sie die Straße geräumt haben, ein Stück Geld gebt,<br />

auch noch, wenn Ihr einen guten Fang getan, jedem einige Fische<br />

schenkt, so werden sie sich dazu gern bereit finden lassen“.<br />

Nebe kam mit Ditzel hinein. Der Hausherr ging auf den Diakonus<br />

zu, reichte ihm die Hand und sagte: „Ich dank’ Euch sehr für Eure<br />

schönen Worte, und auch Euch, Herr Offizier, dass Ihr uns eine so<br />

schöne Kapelle hergerichtet habt. Doch setzt<br />

Euch nieder, die<br />

Mahlzeit ist bald fertig“.<br />

„Wo habt Ihr, Herr Diakonus, so vortrefflich litauisch gelernt?“<br />

wendete sich Ditzel an Nebe.<br />

„Versteht Ihr das denn, Herr?“<br />

entgegnete Nebe verwundert.<br />

„Ich glaubte, Ihr bliebet nur, um die<br />

Reiter zu beaufsichtigen bei<br />

der<br />

litauischen Andacht. Ich habe mein Litauisch bei meinem<br />

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