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Schnell warf Thomas den Mantel über und eilte hinaus, um den<br />

vorderen Hausflur zu erreichen. Ein heller Feuerschein, der durch<br />

eine geöffnete Tür fiel, leitete ihn dorthin. In der Küche brannte an<br />

der Erde ein ungeheures Feuer, die Heizvorräte hatten sich<br />

entzündet. Doch die Soldaten, Fischer und Knechte lagen<br />

unbekümmert durcheinander betrunken am Boden, während die<br />

umgestürzte Tonne mit eingeschlagenem Boden bezeugte, dass<br />

sie bis auf den letzten Tropfen geleert ist. Vergebens suchte<br />

Thomas, den einen und anderen zu wecken. Wie sollte er in dem<br />

unbekannten Haus den Hausherrn finden? Da fiel ihm der Offizier<br />

ein, dessen Kammertür auf den Hausflur ging. Er schritt über die<br />

Schläfer der Tür zu, klopfte an und versuchte sie zu öffnen. Sie<br />

war unverschlossen. Ditzel kam ihm völlig angekleidet entgegen.<br />

„Herr“, rief Thomas, „helft mir um Gottes willen, die Leute zu<br />

wecken. Hört nur, wie die Balken gegen den Schornstein schlagen.<br />

Fällt der ein, so haben wir das Feuer im Dach. Der Sturm hebt das<br />

Dach des Hauses. Ihr kennt Euch ja hier aus“.<br />

Ohne ein Wort zu erwidern, ergriff Ditzel ein neben der Tür<br />

hängendes Jagdhorn und stieß hinein.<br />

Gar nicht lange dauerte es,<br />

da waren die Soldaten auf den Beinen.<br />

„Schnell, schnell“, rief Thomas, „bringt Wasser und Eis um das<br />

Feuer zu dämpfen“.<br />

Mit diesen Worten eilte er auf den Hof und warf eine von dort<br />

geholte Ladung Schnee in’s Feuer.<br />

„Helft mir, Leute“, rief Thomas atemlos, „helft“.<br />

Die plötzlich nüchtern gewordenen Leute trugen in Hüten,<br />

Pelzen, Körben oder in den Händen den Schnee in’s Feuer. Die<br />

barfüßigen<br />

Mägde erschienen von der anderen Seite und gossen<br />

Eimer und Kannen mit Wasser hinein. Ein gewaltiger Dampf und<br />

Qualm füllte das Haus, doch durch diesen drangen die Leute<br />

hindurch und warfen immer neue Schneemassen auf die<br />

aufzuckenden Flammen. Ditzel war mit seinen Soldaten auf den<br />

Hof geeilt. Drig<strong>als</strong>ki, notdürftig bekleidet, kam in den Hausflur.<br />

„Herr Landschöppe“, rief Thomas durch das Gedränge ihm zu.<br />

„Herr Landschöppe, wir müssen mit einer Laterne auf den Boden,<br />

um zu sehen, ob der Schornstein von den Stößen der Balken nicht<br />

solchen Schaden erlitten hat, dass er einstürzt und Menschen<br />

erschlägt. Gebt schnell eine Laterne“.<br />

Drig<strong>als</strong>ki eilte durch eine Tür und kam bald mit einer<br />

brennenden<br />

Laterne, die er Thomas reichte.<br />

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