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„Ich verspreche Euch, mein lieber Vater, von ganzem Herzen,<br />

Euren Worten zu folgen und alles wohl zu beherzigen, was Ihr mir<br />

gesagt habt“, sagte Johannes, des Vaters Hand küssend.<br />

„Du wirst es tun, ich glaube dir, mein lieber Sohn“, sagte der<br />

Vater. „Jetzt kannst du mich noch auf einem Gang zu dem<br />

Akademischen Probst Heidenreich begleiten, mit dem ich lange<br />

Zeit in Geschäftsverbindung stand, wie schon mit seinem<br />

Vorgänger Jacob Wurm“.<br />

„Erlaubt, liebster Vater“, sagte<br />

Johannes, „dass ich in den Laden<br />

laufe und dem Franz alle Schlüssel von den Warenräumen, in<br />

denen wir waren, übergebe. Die müssen immer nach der Größe<br />

am Schlüsselbrett hängen bei Tag und bei Nacht, dass man sie<br />

auch im Finstern, wenn etwa Feuer entstehen sollte, finden kann.<br />

Ich bin gleich wieder hier“.<br />

„Eine nachahmenswerte Einrichtung“, sagte der Vater, während<br />

Johannes nach den Schlüsseln griff. „Aber bleibe nur unten, ich<br />

hole dich ab“.<br />

Johannes stürmte die Treppe hinab. Sein Vater aber schloss die<br />

Tür der Kammer und trat in den Hausflur. Da kam ihm aus der<br />

daneben liegenden Kammer der Kaufmann Smit freundlich<br />

entgegen, reichte ihm die Hand und sagte:<br />

„Habe eben Euer Gespräch mit Johannes<br />

gehört, an mir soll’s<br />

nicht liegen, dass er ein braver Mensch wird. Die Anlage ist gut,<br />

doch Geld hättet Ihr ihm nicht geben sollen, bei mir bekommt er,<br />

was er braucht“.<br />

„Es waren nur einige<br />

Schillinge“, sagte der alte Wilm, „welche<br />

die<br />

Mutter für ihn gespart hatte. Ich bin sonst auch ganz Eurer<br />

Meinung, dass in der großen Stadt für einen Kaufburschen das<br />

Geld nicht taugt. Er weiß es nicht, wie schwer es zu erwerben ist,<br />

doch wenn ihr meint Herr, nehme ich es dem Johannes wieder<br />

ab“.<br />

„Ist nicht notwendig“, sagte Smit, „aber schickt ihm kein Geld<br />

weiter. Ich werde ihn <strong>jetzt</strong> noch mehr <strong>als</strong> früher beobachten, da<br />

ich weiß, welch einen braven Vater er hat. Ihr könnt Euch<br />

darauf<br />

verlassen, dass ich nach Kräften Eure Stelle an Eurem Sohne<br />

vertreten werde. Doch nehmt noch einen Schluck Wein zu Eurem<br />

Gange“.<br />

Mit diesen Worten nötigte er seinen Gast in die Kammer, die<br />

ganz mit Waren vollgestopft war, dass nur ein schmaler Gang<br />

nach dem Fenster blieb, an dem ein Tisch stand. Hier lagen neben<br />

der aufgeschlagenen Bibel mehrere große Handlungsbücher.<br />

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