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Nachdem die Kollekte gesungen 198 und der Segen dem Volk<br />

erteilt war, entließ der Pfarrherr die Gemeinde.<br />

Als die Deutschen die Kirche verließen, drangen die Polen<br />

hinein. Ein unangenehmer Regen empfing die Heimkehrenden,<br />

jeder eilte so schnell er konnte nach Hause.<br />

Wilhelm empfing die Eltern im Hausflur und half ihnen, die<br />

nassgewordenen Oberkleider abzulegen. Barbara hatte den Tisch<br />

gedeckt und trug auf. Nach der Mahlzeit gingen die Eltern ein<br />

Mittagsschl äfchen halten. Barbaras Bräutigam kam, um mit ihr<br />

und Wilhelm in die Vesper zu gehen. Thomas blieb allein. Er ging<br />

in seine Kammer und begann seine Sachen auszupacken. Da<br />

kamen verschiedenartige Dinge zum Vorschein, die er geschenkt<br />

erhalten oder auf seinen Reisen erworben hatte. An jedes<br />

derselben knüpfte sich eine Erinnerung. Als Wilhelm eintrat, fand<br />

er den Bruder an der Erde sitzen, umgeben von Pludderhosen<br />

en, Guffknöpfen, Bändern und allerlei<br />

„Ja, schon eine ganze Weile“, antwortete Wilhelm. „Die Eltern<br />

199 ,<br />

seidenen Strümpfen, Schnall<br />

Papieren. Er blätterte in einem Stammbuch.<br />

„Ist schon die Vesper aus?“ fragte Thomas aufsehend.<br />

sind aufgestanden und erwarten dich. Doch was sind das für<br />

merkwürdige Sachen, die du da mitgebracht hast?“<br />

„Ein andermal zeige ich sie dir“, sagte Thomas, indem er alles in<br />

die Truhe legte.<br />

Die Brüder gingen in die Hinterstube. Der Hausvater saß schon<br />

hinter dem Tisch und blätterte in der Hauspostille 200 .<br />

„Du kannst uns heute die Predigt vorlesen, Thomas“, sagte er,<br />

indem er das Buch dem älteren Sohne zuschob.<br />

Thomas las, die Anderen saßen um den Tisch.<br />

„Gott lasse sein heiliges Wort, das wir heute gehört haben,<br />

hundertfältige Frucht bringen an unseren Herzen“ sagte der Vater.<br />

Auf seinen Wink trug Wilhelm die Bücher in die Schlafkammer,<br />

wo sie auf einem Brett ihren Platz hatten.<br />

„Wir könnten wohl heute zum Pfarrer Helwing gehen“, sagte der<br />

Vater zu Thomas. Dieser war dazu bereit.<br />

198<br />

Gemeint: Das während der Einsammlung der Kollekte von der Gemeinde gesungene<br />

Kirchenlied.<br />

199<br />

Pluderhosen waren weite pauschende Hosen. Sie gingen nur bis auf die Knie.<br />

200<br />

Erbauungs – Predigtbuch für den Hausgebrauch.<br />

115

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