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In der Einfahrt schmierten die Knechte den einen Wagen,<br />

während der Schmied behilflich war, die Schrauben anzuziehen.<br />

Thomas holte ein Fläschchen Branntwein von seinem Wagen.<br />

„Einen kleinen Morgengruß“, sagte er dem Schmied und den<br />

Knechten einschenkend. Die Wirtin kam mit ihrem Melkeimer aus<br />

dem Stall, stellte sich dazu und sah begehrlich auf die Flasche.<br />

„Nun koche Sie uns eine Milchsuppe“, sagte Thomas, ihr ein<br />

Gläschen reichend, „und verwahre Sie etwas Morgenmilch für die<br />

da drin“.<br />

Die Wirtin nickte und ging hinein. Bald prasselte auch ein helles<br />

Feuer im Kamin der Krugstube. Thomas bezahlte dem Schmied<br />

reichlich, und dieser ging heim, um noch etwas zu schlafen.<br />

„Vorwärts, Jasch“, sagte Thomas, „<strong>jetzt</strong> nehmt Erbsenstroh und<br />

bindet zwei feste Gefäße. Josephs gingen gestern auseinander“.<br />

Er blieb dabei, bis die beiden Strohgefäße fest und passend<br />

gemacht und mit mehreren Strohseilen gebunden waren.<br />

„Jetzt putzt die Pferde ordentlich, ich werde nachsehen, ob das<br />

Frühstück bald fertig ist“.<br />

Er wendete sich um und ging der Krugstube zu.<br />

„Hm, putzen“ sagte Joseph, „er macht gerad’ so, <strong>als</strong> wenn er<br />

alles zu befehlen hat, ich putz’ nicht“.<br />

Eine kräftige Ohrfeige streckte den Joseph auf den Mist.<br />

„Lümmel“, sagte Thomas, „wirst du putzen gehen?“<br />

„Ach Herr, Herr“, sagte Joseph, seine Backe reibend<br />

„ich gehe ja schon“.<br />

Schnell begann er einem Pferd die Decke abzunehmen und<br />

machte sich an die befohlene Arbeit. Thomas fand die Wirtin am<br />

Kamin das Frühstück kochen. Alles sah aber so schwarz schmierig<br />

und unordentlich aus, dass er wieder mit der Laterne in seinen<br />

Wagen stieg und nachdem er hier lange herumgekramt hatte mit<br />

einigen glänzenden Zinngeschirren und einem glatten Kistendeckel<br />

zurückkam. In die größere Schüssel ließ Thomas die Milch gießen,<br />

die Wegkost-Lischke 24 musste das letzte Königsberger Brot<br />

hergeben. Die Wirtin brachte etwas Honig und schlechtes<br />

Schwarzbrot. Alles wurde auf den Kistendeckel gestellt. In der<br />

danebenliegenden Kammer war es inzwischen lebendig geworden.<br />

Thomas übergab das improvisierte Teebrett der Wirtin, um es<br />

hineinzutragen und ging zur Tür, die seinem Drucke nachgab. Da<br />

saß der Diakon, das Käppchen zwischen den gefalteten Händen,<br />

24 Proviantkorb<br />

19

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