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Bald nach 3 Uhr morgens war am anderen Tage Jasch schon mit<br />

seiner Laterne da, um den Schnaps abzuholen. Thomas kleidete<br />

sich an und ging in den Stall, wo er die Knechte neben dem<br />

Branntwein im Heu liegend fand. Bei seiner Annäherung sprangen<br />

beide auf und begannen, die Pferde zu putzen. In’s Haus<br />

zurückgekehrt, fand Thomas die Magd schon auf und bestellte<br />

Frühstück. Als er in die große Wirtsstube gehen wollte, kam ein<br />

leichter Schritt die Treppe herab, und bei dem hellen roten Schein<br />

des Feuers, der durch die gewölbte offene Küchentür fiel, erkannte<br />

er Esther.<br />

„Guten Morgen, mein liebes Jungferchen“, rief Thomas ihr<br />

freundlich entgegen. „Schon auf und fertig angezogen? Es ist ja<br />

kaum ½ 5 Uhr. Wie geht es denn mit unserem Kranken?“<br />

„Danke“, erwiderte Esther, „mein Vater hat bis <strong>jetzt</strong> vortrefflich<br />

geschlafen. Als er aufwachte, hungerte ihn, deswegen wollte ich<br />

das Frühstück bestellen gehen“.<br />

„Ist schon geschehen“, sagte Thomas, doch wenn Sie erlaubt,<br />

Jungfer Esther, so gehe ich mit Ihr zum Vater, da ich bald<br />

abreisen muss“.<br />

„Wie, Ihr wollt nicht mehr mit uns zusammen fahren?“ fragte<br />

Esther, ihn mit den hellen braunen Augen ansehend.<br />

„Muss eilen, dass ich heim komme“, antwortete Thomas. „Mein<br />

alter Vater erwartet mich schon seit mehreren Tagen“.<br />

Beide stiegen gemeinsam die Treppe hinauf und traten in das<br />

Kämmerchen. Dieses war schon vollständig aufgeräumt und<br />

Esthers Bette gemacht. Der Diakon saß mit der Brille auf der Nase<br />

im Bette und hatte ein aufgeschlagenes Buch auf den Knien. Er<br />

winkte seiner Tochter und ihrem Gefährten und las mit lauter<br />

Stimme den Morgensegen, dann begann er, mit seiner zitternden<br />

Stimme zu singen:<br />

„In Jesu Namen reis’ ich aus,<br />

der selbst aus seines Vaters Haus<br />

<strong>als</strong> aus dem höchsten Freudental<br />

ist kommen in dies Jammertal.<br />

Was man in Jesu Namen tut,<br />

das macht uns freudig Herz und Mut.<br />

Es muss in ihm geraten wohl<br />

und seines Segens werden voll.<br />

Du Jesu, richtest meinen Fuß,<br />

dass nichts an dir mich wenden muss.<br />

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