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3d:<br />

Hermann SchmidtTPT<br />

TPT<br />

Der <strong>Angerburg</strong>er Kreis<br />

In geschichtlicher, statistischer u. topographischer<br />

Beziehung.<br />

<strong>Angerburg</strong>, 1860, S.70<br />

1656 Einfall der Polen und Tataren:<br />

„Hier bei <strong>Angerburg</strong> hatte zwar der Graf v. Waldek einige<br />

Verschanzungen aufwerfen, die Brücke über die Angerapp<br />

abbrechen und eine Wagenburg errichten lassen; aber durch eine<br />

Furth, die den Tataren ein Bauer, durch Martern gezwungen,<br />

entdeckt hatte, drangen diese in die Stadt, und nur diejenigen<br />

Einwohner wurden gerettet, welchen es noch möglich war, sich in<br />

das hiesige Schloss zu flüchten. Von der Stadt blieben nur wenige<br />

Häuser übrig. Die Kirche blieb verschont. Zwar soll ein polnischer<br />

Pfarrer sie schon haben anstecken wollen, aber darüber von einem<br />

Bürger <strong>Angerburg</strong>s erschossen sein; doch auch diesen sollen die<br />

aus Rache hinzueilenden Tataren in dem nahen Garten des<br />

Diakons getötet haben. In der hiesigen Kirche zeigte man noch<br />

lange an der Tür der Sakristei die Spur eines gewaltsamen Hiebes,<br />

den ein Tatar angeblich auf dieselbe geführt hat; ein polnischer<br />

Befehlshaber soll aber den Tataren von seiner Absicht<br />

zurückgebracht und die Kirche, Schule und Widdem durch eine<br />

Wache geschützt haben, aus Dankbarkeit dafür, dass er einst bei<br />

einer Durchreise durch <strong>Angerburg</strong>, <strong>als</strong> er nirgend eine Herberge<br />

finden konnte, von dem Pfarrer willig in sein Haus aufgenommen<br />

war. Den 21. Februar, am Sonntage Esto mihi 1657 fiel aberm<strong>als</strong><br />

ein Haufe Polen und Tataren in die Stadt, brannte die noch übrigen<br />

Häuser ab und tötete oder verbrannte mit dem Vieh die Bürger<br />

und viele von dem eben nach der Stadt zur Kirche gekommenen<br />

Landvolke, so dass man nach einer schriftlichen Urkunde an 200<br />

Erschlagene zählte, deren Leichname von Hunden und Schweinen<br />

gefressen wurden, da niemand zu ihrer Beerdigung da war. Die<br />

Kirche blieb auch diesmal verschont, indem der Anblick eines<br />

Marien-Bildes einen Polen, der sie anzünden wollte, von seiner<br />

Absicht zurückhielt; doch wurden aus ihr an Geld 1000 Mark nebst<br />

den silbernen Kannen geraubt, sowie aus dem vorrätigen<br />

Stadtgelde einige 100 Mark. Die Kirchdörfer Engelstein und<br />

Benkheim, sowie die Höfe Sperling und Popiollen nebst mehr <strong>als</strong><br />

821 S. Anhang 4<br />

535<br />

821

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