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…der da Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der<br />

wird auch Wege finden, wo mein Fuß gehen kann. 452 Amen.<br />

Freudig erhoben bedeckte Thomas wieder sein Haupt, warf noch<br />

einen langen Blick auf das Haus, das wie eine schlechte Fassung<br />

einen Edelstein umschloss, und ging wieder zurück durch die stille<br />

lange Straße, in der kein lebendes Wesen zu sehen war. Er<br />

wendete seine Schritte in das Nachtquartier und öffnete die<br />

Kammer. Es widerte ihn jedoch die dumpfe Luft an, und er zog es<br />

vor, da er doch nicht schlafen könne, bei dem prachtvollen Wetter<br />

noch etwas umherzuwandeln. Thomas ging bei der Kirche vorbei,<br />

durch ein enges Gässchen<br />

auf die weite Fläche des Sees, überließ<br />

sich seinen Gedanken und malte sich die Zukunft recht golden<br />

aus.<br />

n<br />

egen<br />

auf die Erde<br />

chte<br />

ein kleines Fensterchen mit einem Vorhang, hinter<br />

auf Nägeln. Zwei große aufgehängte Bündel<br />

eilige 3 Könige 453 Am selben Abend, dem 31. Dezember 1687, befand sich in dem<br />

niedrigen Hinterstübchen der Lycker Kaplanei ein junges Mädchen.<br />

Sie mochte etwa 16 bis 17 Jahre alt sein. Sie war kleiner <strong>als</strong><br />

Esther, von vollen Formen, rosigen Wangen und hatte ei<br />

freundliches rundes Kindergesicht. Eifrig war sie mit dem Ausf<br />

des Stübchens beschäftigt. Sie hatte die Lampe<br />

gesetzt, fegte sorgsam den Kehricht zusammen und sammelte ihn<br />

auf einer Schaufel. Dann holte sie gehackte Tannen und legte die<br />

Büschel zierlich an den Wänden auf die Dielen. Zuweilen hor<br />

sie, ihre Arbeit unterbrechend, in’s Haus hinein, <strong>als</strong> ob sie eine<br />

Störung befürchtete.<br />

Der große weit vorspringende Ofen war gut erwärmt. Vor der<br />

Ofenbank stand ein Tisch, auf den das Mädchen, nach beendeter<br />

Arbeit, die Lampe stellte, die das Stübchen nun hell erleuchtete.<br />

Man sah nun<br />

dem einige Blumentöpfe standen, ein breites Bett, an den Wänden<br />

Zinnteller und Tonschüsseln sauber auf Leisten, Kannen und<br />

Töpfchen<br />

gesponnenes Garn und ein anderes von Wolle, zeugten von dem<br />

Fleiß der Bewohnerrinnen, wenn auch die Spinnräder der Zwölften<br />

wegen bis zum Tag nach H<br />

auf den Bodenraum<br />

verbannt waren.<br />

Leichte Tritte, die sich näherten, ließen sich vernehmen, und<br />

bald öffnete Esther die Stubentür und erschien in derselben, in der<br />

linken Hand ein Licht und auf dem linken Arm Kleider<br />

und Wäsche<br />

452<br />

Aus dem Kirchenlied: Befiehl du deine Wege von Paul Gerhardt.<br />

453<br />

Dreikönigstag: 6. Januar.<br />

284

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