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„Ja, das weiß ich nicht“, antwortete Douglas. „Die Stadt wird<br />

wohl jedenfalls die Brücke übernehmen müssen, und es wäre<br />

nötig, dass es so schnell <strong>als</strong> möglich geschehen und der<br />

Brückenbau begonnen werden möchte, sonst geht der Stadt die<br />

Nahrung ganz verloren. Fast alle, die aus dem Hinterland<br />

kommen, fuhren über Barten oder Domnau nach Königsberg. Jetzt<br />

im Winter, da die Alle 279 hält, kommen viele aus alter Gewohnheit<br />

die alte Straße über Schippenbeil. Davon hat aber größtenteils der<br />

Krug vor der Stadt neben der Mühle den Nutzen, weil es dort für<br />

die Reisenden bequem ist einzukehren. Wird aber <strong>jetzt</strong> im Winter<br />

nicht eine Notbrücke über die Alle fertiggemacht, abgebunden und<br />

gleich nach dem Eisgang im Frühjahr aufgestellt, so geht im<br />

Sommer der Stadt alle Nahrung verloren. Ich habe im Rat leider<br />

nichts zu reden.<br />

Hab’s aber dem Stadtkämmerer dringend an’s<br />

Herz gelegt. Der hat’s in der Sitzung auch vorgebracht, vielleicht<br />

aber nicht auf die rechte Art. Der Rat will den Stadtsäckel<br />

schonen, ruiniert aber die Bürgerschaft. Wer weiß, wann die<br />

Eingabe an die Oberratsstube beantwortet wird und wie die<br />

Antwort ausfällt“.<br />

„Ich werde gleich nach meiner Heimkunft meinem Sohn, dem<br />

Pfarrer in Rosengarten, sagen, dass er bei dem Herrn<br />

Oberburggrafen v. Lehndorff ein gutes<br />

Wort für Euch einlegen<br />

möge“, sagte der alte Anderson. „Große Hoffnung habe ich nicht,<br />

dass die Oberräte den Brückenbau auf den Landkasten<br />

übernehmen werden. Diese werden wohl sagen: Wenn die Stadt<br />

Schippenbeil die Alle-Brücke zu ihrer Nahrung braucht, so muss<br />

sie die Brücke auch bauen und unterhalten. Vielleicht können die<br />

Oberräte der Stadt aber das Bauholz aus den Kurfürstlichen<br />

Wildnissen bewilligen, das dann mit geringen Kosten die Alle<br />

hinabgeflößt werden könnte“.<br />

„Die Stadt Heiligenbeil 280 soll, wie ich gehört habe, das Holz, so<br />

zur Unterhaltung derer Brücken nötig ist, erhalten“, sagte<br />

Douglas.<br />

„Das wird wohl in dem Privilegium der Stadt Heiligenbeil<br />

stehen“, meinte Anderson. „Wer hat denn das alte Holz der<br />

abgebrochenen Brücke in Empfang genommen?“<br />

279<br />

Größter Nebenfluss des Pregels. Ihre Quellen liegen im Kr. Neidenburg. Sie mündet bei<br />

Wehlau in den Pregel.<br />

280<br />

Stadt, 45 km südwestl. von Königsberg, 3 km vom Frischen Haff. 1301 unter dem Namen<br />

Heiligenstadt<br />

(1344 in Heiligenbeil umgewandelt) vom Deutschen Ritterorden mit<br />

kulmischem<br />

Recht gegründet.<br />

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