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Pelzmütze über die Stirn gerückt, an der Schule vorbei und den<br />

Kirchenberg hinab. Dem Cerber war der Schritt zu langsam und er<br />

lief voran um die Ecke des Rathauses. Plötzlich hörte Thomas<br />

hinter sich schnelle Schritte und eine Stimme rief zitternd vor<br />

Aufregung:<br />

„Ach, lieber Mann“, habt Ihr nicht einen alten Herrn barhaupt<br />

her vor<br />

ich, die des Vaters Mütze in der Hand hielt und heftig erschrak,<br />

Mütze aus der<br />

elt:<br />

„Hier nebenan aus der Tür des Pfarrhauses“, sagte Esther.<br />

iefen Schnee und<br />

etete:<br />

as, „es ist ja mein innigster<br />

Herzenswunsch, Euer Sohn zu werden. Regt Euch doch nicht noch<br />

mehr auf, Ihr zittert ja wie Espenlaub“.<br />

An der Ecke des Kirchturms kamen der Pfarrer Helwing 801 hier vorbeieilen sehen?“<br />

Thomas wendete sich und sah in der Dämmerung Est<br />

s<br />

<strong>als</strong> sie sich Thomas gegenüber sah.<br />

„Gebt, Jungfer Esther“, sagte Thomas, ihr die<br />

Hand nehmend, pfiff seinem Cerber, der sogleich herbeisprang,<br />

und dem er das Innere der Pelzmütze vor die Nase hi<br />

„Von wo ist Euer Vater ausgegangen?“<br />

Thomas führte den Cerber an die Schwelle und deutete ihm, die<br />

Spur zu suchen. Sogleich legte der Hund die Nase an den Boden<br />

und folgte den Spuren, die hinter die Kirche führten. Thomas und<br />

Esther folgten, so schnell sie konnten. In der Ecke hinter der<br />

Sakristei kniete der alte Schwindovius im t<br />

b<br />

„Ach Herr, Herr, gehe nicht mit mir in’s Gericht, vor dir ist kein<br />

Lebendiger gerecht<br />

, seine<br />

800 . Um deiner Ehre willen, o Herr, habe ich<br />

erzwungen, was mir mein Herz sagte“.<br />

Thomas näherte sich ihm und legte sanft die Hand auf seine<br />

Schulter. Esther kam ihm sogleich nach und fasste die Hand des<br />

Vaters. Schwindovius sah verwundert auf, ließ sich aber geduldig<br />

aufrichten und von Thomas und Esther zurückführen.<br />

„Mein lieber Sohn“, sagte er zu Thomas mit erstickter Stimme,<br />

„mein lieber Sohn, ich habe Euch ein großes Unrecht abzubitten.<br />

Vergebt einem alten Mann, der mit Unverstand geeifert“.<br />

„Ach Herr!“ rief Thom<br />

Frau und die beiden Mägde mit Laternen, um den Diakonus zu<br />

800 Bibelzitat: Psalm 143,2.<br />

801 Der Pfarrer Andreas Helwing (geb. 1.1.1630 in <strong>Angerburg</strong>) und seit 1658 dort Pfarrer,<br />

hatte 1691 einen Schlaganfall. Ihm wurde deshalb sein Sohn Magister Georg Andreas Helwing<br />

adjungirt. Der alte Helwing starb am 31.8.1705. Seine Frau Katharina, Tochter des<br />

<strong>Angerburg</strong>er Pfarrers Magister Uriel Bertram starb am 7.10.1712. Das restaurierte Epitaph von<br />

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