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„Soweit ich gesehen habe, ja“, antwortete Stephan.<br />

„Dann kannst du mit Jasch hier im Stall bei Euren Pferden<br />

schlafen“, sagte sein Vater. „Füttere nur gut satt. Morgen müssen<br />

wir recht früh fort“.<br />

Damit wendete er sich mit Thomas, da im Stall in der Dunkelheit<br />

nichts zu sehen war, dem Haus zu. Indess hatten Stephan und<br />

Jasch bald ihre Vorbereitungen zum Schlafen gemacht. Die Stalltür<br />

wurde von innen verrammelt und verriegelt und bald schliefen sie<br />

ein.<br />

In der Stube hatte die Magd in einer Ecke Streu gemacht, auf<br />

das Stroh einige Kissen und Decken geworfen. Sie ging, <strong>als</strong><br />

Thomas und Jegodzienski eintraten, mit dem Tischtuch auf dem<br />

Arm und der noch fast gefüllten Suppenschüssel hinaus.<br />

Jegodzienski legte sich sogleich auf<br />

die Streu, da er früh fort<br />

müsste, wie er entschuldigend sagte. Thomas und die beiden<br />

Geistlichen nahmen am Tisch Platz.<br />

„Aber sag’ mal Albert“, begann Nebe, „ich dachte, es bei dir in<br />

Neuhoff so vorzufinden, wie bei einem Hofprediger oder<br />

wenigstens wie bei einem Erzpriester. Du scheinst mir aber ein<br />

Geizh<strong>als</strong> und großer Geldsammler geworden zu sein, so ärmlich<br />

sieht’s bei dir aus. Dein Dienst hier muss doch mächtig viel<br />

einbringen. Ich weiß noch, <strong>als</strong> ich dam<strong>als</strong> in der Löbenichtschen<br />

Langgasse<br />

arten. Da hat er auch<br />

mehr, ich kenne das“.<br />

„Ach, lieber Bruder Jacob“, sagte Cibulcovius seufzend, „was<br />

glaubst du von mir? Ich bin kein Geizh<strong>als</strong>. Es ist leider der leidige<br />

Mangel, den du bei mir siehst, und <strong>jetzt</strong>, gerade nach der Ernte,<br />

ist’s noch nicht einmal so schlimm wie im Frühjahr“.<br />

„Wie kann aber dein Baron dir etwas nehmen, was dir<br />

versprochen ist?“ fragte Nebe verwundert.<br />

„Ich habe ja alles was in der Einkommens-Nachweisung stand,<br />

ja noch mehr“, erwiderte Cibulcovius. „Die große Land-Dotation ist<br />

vorhanden. Ich könnte aber wenn ich will noch dreimal soviel<br />

386 beim Mälzenbräuer Stolzenberg wohnte, wie der<br />

Baron dich Anno 1683 <strong>als</strong> Pfarrer nach Neuhoff vocirt hatte. Da<br />

hast du mir die Einkommens-Nachweisung gezeigt. Es war riesig<br />

viel, was du hier hast, und ich denke, du musst noch weit mehr<br />

haben <strong>als</strong> was auf dem Papier steht. Der Bruder meiner Frau hat<br />

auch eine Patronats-Stelle 387 in Roseng<br />

386 Älteste Straße des Königsberger Stadtteils Löbenicht.<br />

387 Die Kirche in Neuhoff stand unter adligem Patronat wie die in Rosengarten. Vorschläge<br />

für die Besetzung der Pfarrstelle standen deshalb dem Patronatsherrn zu.<br />

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