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Gleich nach diesem Zwiegespräch begab sich Thomas zu seinem<br />

Schwager. Er fand ihn an seiner Predigt sitzen, während Anna in<br />

der Küche beschäftigt war.<br />

„Verweile einen Augenblick, lieber Thomas“, sagte Nebe, „ich<br />

will nur die Anna rufen“.<br />

„Nein, lieber Jacob“, sagte Thomas. „Ich habe dich um etwas zu<br />

bitten, was sie erst später erfahren soll. Möchtest du nicht mein<br />

Freiwerber sein?“<br />

Der Diakon Nebe hatte in seinen Papieren gekramt. Bei den<br />

letzten Worten seines Schwagers kehrte er sich schnell um, sah<br />

ihm in die Augen und sagte:<br />

„Ist’s mit dir so weit? Meine Anna meinte diese und jene, die sie<br />

für dich bestimmte. Wer ist denn deine Erkorene? Gewiss ist es<br />

des Bürgermeisters Tochter.<br />

„Gib dir weiter keine Mühe mit dem Raten“, unterbrach Thomas.<br />

„Es ist Esther, die Tochter des Diakon Schwindovius aus Lyck. Nun<br />

frage ich dich, lieber Jacob: Willst du um diese für mich werben<br />

und wann können wir fahren?“<br />

„Die Werbung will ich dir gern ausrichten“, erwiderte Nebe. „Mit<br />

dem Fahren wird’s aber so schnell nicht gehen. Wart’ einmal,<br />

morgen ist Sonntag, der 4. Advent. Nächsten Donnerstag haben<br />

wir dann den 1., Freitag den 2. und Sonnabend den 3.<br />

Weihnachtstag. Der 28. ist dann wieder ein Sonntag. Aber Montag<br />

darauf, den 29. früh können wir abfahren. Ich werde den Pfarrer<br />

Helwing bitten, dass er für mich die polnische Predigt übernimmt.<br />

Der Rektor Tranz kann ja am Neujahrstage die Frühmette und die<br />

Vesper halten,<br />

und bis Sonntag, den 4. Januar, sind wir ja wieder<br />

ganz gut zurück. Ich habe schon längst meinen Freund, den<br />

Pfarrer<br />

Albrecht Cibulcovius besuchen wollen. Das passt ja dann<br />

prächtig, denn Neuhoff liegt noch diesseits von Lyck. Ich glaube,<br />

dass wir kaum 1 Meile herumfahren“.<br />

„Erzähle aber der Anna nichts von meiner Freierei“,<br />

sagte<br />

Thomas,<br />

„ehe wir zurück sind. Ich fahre die Fischerei in den<br />

Seen<br />

des Amts Lyck pachten und du besuchst den Pfarrer Cibulcovius,<br />

dann dürften die Leute sich hier nicht soviel wundern. Doch du<br />

hast ja noch viel mit den Predigten zu den Feiertagen zu tun. Lebe<br />

wohl, ich will dich nicht weiter stören.<br />

Das schöne Weihnachtsfest war vorüber. In der Frühe des zur<br />

Abfahrt bestimmten Tages hatte Thomas, mit den<br />

Segenswünschen des Vaters, von Eltern und Geschwistern<br />

Abschied genommen. Er fuhr dann zur Wohnung des Schwagers,<br />

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