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Erzpriester Pesarovius in Saalfeld 447 erzählen, der ihnen dann<br />

zweifellos H<strong>als</strong>eisen angelegt und harte Strafen auferlegt hätte“.<br />

„Wie kamst du aber dort nach Saalfeld?“ fragte Thomas.<br />

„Das war ganz einfach“, erwiderte Nebe. „Als mein Vetter, der<br />

auch Jacob Nebe heißt, Anno 1682 <strong>als</strong> Diakon nach Saalfeld kam<br />

und dort das Pfarramt in Weinsdorf, das am Ende des Ewing-Sees<br />

liegt, versehen musste, zog ich wenig später zu ihm, um ihm bei<br />

seinen beschwerlichen Ämtern behilflich zu sein. Ich blieb auch<br />

dort, bis dein Bruder Georg Pfarrer in Rosengarten wurde. Da<br />

erhielt ich dann die Rektorstelle in <strong>Angerburg</strong>. Als im Sommer<br />

1685 meiner Mutter Bruder, der Diakon Jacob Schultz, in<br />

<strong>Angerburg</strong> krank wurde, da vertrat ich ihn, so gut ich konnte, bis<br />

er starb. Er hatte sich schon erholt und wollte am 1. Juli, dem 2.<br />

Sonntag nach Trinitatis, zum ersten Male wieder predigen. Da<br />

fanden wir ihn auf seiner Studierstube um halb 8 des Morgens tot.<br />

Er hat exemplarisch und unsträflich gelebt. Sein Tod wurde von<br />

allen Menschen sehr beklagt und bedauert. Da bewarb ich mich<br />

bei der Stadt um die Stelle<br />

meines Oheims und bekam sie auch<br />

gleich, so dass ich schon am Tage Bartholomäi (24. August) in<br />

Königsberg ordiniert und 4 Wochen darauf in <strong>Angerburg</strong> <strong>als</strong> Diakon<br />

introduziert wurde“.<br />

„Ich hatte ganz vergessen, dass der alte Diakon Schultz der<br />

Bruder deiner Mutter war, ich kam ja schon <strong>als</strong> Junge aus<br />

<strong>Angerburg</strong> fort“, bemerkte Thomas.<br />

„Meine Mutter hatte zwei Brüder“, sagte Nebe, „der ältere<br />

Theophilus Schultz, war Pfarrer in Kattenau. Bei dem habe ich<br />

immer <strong>als</strong> Student den Sommer zugebracht. Bei ihm hatte ich es<br />

auch ganz gut, aber zu faulenzen gab’s nichts. Der Alte nahm<br />

mich ordentlich vor. Er hatte, von wem auch immer, ein<br />

Manuskript des Pfarrers Sappuhn 448 aus Gr. Rudupenen 449 oder<br />

Enzuhnen bekommen. Es handelte sich um eine litauische<br />

Grammatik, die in lateinischer Sprache geschrieben war. Diese<br />

wollte er mit einigen Zusätzen und einer lateinischen Vorrede<br />

herausgeben. Dabei habe ich ihm viel helfen müssen. Einmal<br />

schickte er mich auch nach Gr. Rudupenen. Ich sollte dort<br />

nachsuchen, ob in den Schriften der Kirche nicht noch etwas<br />

447<br />

Stadt in Ostpreußen im Kreis Mohrungen, am Nordoststrand des Ewingsees, 27 km nördl.<br />

von Deutsch-Eylau.<br />

448<br />

Gemeint ist hier wohl Michael Sappuhn. Dieser übersetzte um 1570 vornehmlich Predigten<br />

in die litauische Sprache.<br />

449<br />

ENZUHNEN Rodebach, Kirchdorf im Kr. Stallupöhnen.<br />

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